^ Istein: Und noch eine Zugabe - Efringen-Kirchen - Verlagshaus Jaumann

Istein Und noch eine Zugabe

Ines Bode
Lieblingstitel über Lieblingstitel hatte der Musikverein Istein beim Jahreskonzert im tonalen Gepäck. Foto: Ines Bode

Der Musikverein Istein hat viel Applaus für sein Jahreskonzert bekommen.

Von wegen verstaubt: Mancher musste seine Meinung gleich zu Beginn des Jahreskonzerts des Musikvereins Istein revidieren, denn der Marsch zu Ehren Kaiserin Sissis entpuppte sich als moderner schwungvoller Auftakt – zugleich war er den geehrten Mitgliedern des Abends gewidmet.

Und weil’s so schön war, schob Dirigent Thomas Schmid das nicht minder lebhafte Stück „Flashing Winds“ nach. Die temperamentvolle Brise zeichnete sich auch dadurch aus, dass sich der blitzartige Charakter der Musik Gehör verschaffte.

Musiker singen auch

Weiter ging’s mit einem 34-jährigen Komponisten aus Linz, respektive seiner Katze Nora. Als diese starb, packte der Tierliebhaber all seine Erinnerungen in ein Werk. Eine zarte Sequenz vermittelte, dass Nora zu schlummern schien, ein Trugschluss, wie ein zackiger Sprung hörbar verdeutlichte. Schmids Bemühungen, das Publikum einzubinden, lieferten die prompte Antwort, was es mit „Baba Yetu“ auf sich habe. Es sei das „Vater unser“, vom „Soweto Gospel Choir“ weltweit bekannt gemacht. Anlass genug, dass die Isteiner Musiker selbst sangen, inklusive des Dirigenten, der mit kräftiger Stimme glänzte.

Von der eindringlichen Botschaft Süfafrikas ging’s zu „Kyrill“, dem „Sturm des Jahrhunderts“. 2007 verwüstete er halb Europa. Sprecherin Monika Polanz ließ die Katastrophe nachdrücklich Revue passieren. Was folgte, waren zehn Minuten angefüllt mit Anspruch und Dramatik. Klarinetten zeichneten die nahende Gefahr, das Schlagwerk nahm sich des Donners an, tödliche Stille und Regengüsse wurde interpretiert, und vieles mehr.

Bürgermeisterin klatscht

Authentisch ging’s nach der Pause weiter: Mit der „Agentin mit Herz“ aus jener Zeit, als die ganze Familie gemeinsam vor dem Fernseher saß. Der fröhliche Klang früherer TV-Schinken verbreitete sich im gut besetzten Saal: „Aus zwei mach eins“ war die Intention von „Children of Amazonas“, ein Stück mit Hit-Potenzial, dass ein Schweizer Melodienschöpfer aus zwei Herzensliedern schuf.

Dazu passte die Aufgabe für die Zuhörer, die ihre drei besten Titel wählen und notieren durften. Selbstredend beteiligte sich Bürgermeisterin Caroline Holzmüller, erstmals dabei, und inmitten der Ortspolitik-Runde gut aufgehoben. Eine Abfolge von Ohrwürmern drängte sich nun in die aufgewärmten Gehörgänge: Zu nennen „Teamwork“, eine lockere Ouvertüre, die ohne zu fackeln loslegte, oder „Ecstasy of Gold“. Nein, nicht in der Version von Metallica, sondern eher milde hämmernd samt raffinierten Schlusstons. Die Noten entstammten laut Schmid einer Spende. „Was wir für Geld alles machen“, witzelte er.

Es folgten ein mitreißender wie nuancenreicher „Zigeunermarsch“ und der mit Wechseln gespickte „Greatest Showman“, gewidmet dem US-Zirkuspionier Barnum. „Schön, dass Sie so toben“, freute man sich auf der Bühne, denn das Publikum applaudierte nicht überraschend noch zwei Zugaben herbei.

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