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Jubiläum Landkreis Lörrach feiert 50. Geburtstag

Alexandra Günzschel
Über den Köpfen der zahlreichen Prominenten, Politiker und Ehrengäste schwebten die Fahnen der Gemeinden im Landkreis Lörrach. Foto: Alexandra Günzschel

Der Landkreis Lörrach blickt in diesem Jahr auf sein 50-jähriges Bestehen zurück. Dieses Jubiläum wurde am Wochenende ausgiebig gefeiert.

Fast wurde es in den Reden ein wenig überstrapaziert, das Motto des Abends „Hand in Hand im Dreiland“. Aber es stimmt: Ein Landkreis braucht viele Akteure, Menschen also, die den Verwaltungsverband gemeinsam mit Leben füllen. Dafür stand das eigens für den Anlass gegründete Landkreis-Jubiläumsorchester unter der Leitung von Daniel Gramespacher, das den Festakt in der Maulburger Alemannenhalle feierlich untermalte. Zur festlichen Stimmung trug auch Alisa Rüttler bei, die durch den Abend führte.

Film zur Einstimmung

Zur Einstimmung der zahlreichen, auch internationalen Gäste wurde ein Film gezeigt, der den Landkreis bevorzugt aus ungewohnter Vogelperspektive präsentierte. „Trotz seiner Lage im äußersten Südwesten Deutschlands kann von einer Randlage keinesfalls die Rede sein“, erklärte Landrätin Marion Dammann als erste Rednerin noch unter dem Eindruck der musikalisch untermalten Bilder. Vielmehr liege der Landkreis im europäischen Kontext mittendrin, betonte sie. „Bei uns ist es sogar möglich, dass die Schweizer Bundesbahn auf deutschen Schienen fährt“, hob sie auf die Besonderheiten der Grenzregion ab. „Die Vielfalt Europas wird bei uns anschaulich.“

Dammann sah sich als Landrätin ein Stück weit als Dirigentin des Landkreises und zählte einige der vielen Aufgaben auf, die das Landratsamt als Dienstleister zu bewältigen hat. Ihr Dank galt unter anderem ihren Vorgängern im Amt, von denen Walter Schneider zugegen war.

„Reform war richtig“

„Die Kreisreform hat sich als richtig erwiesen“, befand die baden-württembergische Landesjustizministerin Marion Gentges in ihrer Ansprache. Starke Gemeinden, Städte, Kreise und ein starkes Land seien ein Segen. Die Ministerin plädierte für Ehrlichkeit bei der Beschreibung von Problemen, für Mut und Entschlossenheit bei Entscheidungen sowie Wertschätzung für diejenigen, die handeln.

Unaufgeregte Rückschau

Davon, wie der Zusammenschluss seinerzeit vonstattenging, konnte der dienstälteste Kreisrat, Paul Renz, aus erster Hand berichten. Als Stadtrat in Rheinfelden hat er die Kreisreform mit anfänglichen Wirrungen unmittelbar miterlebt. Er erinnerte an den ersten Landrat Otto Leible, an eine Frauenquote von 3,5 Prozent im ersten Kreistag und eine Kreisumlage von 16 Punkten (aktuell 32,6). Bereits vor 50 Jahren sei der hohe Sozialaufwand beklagt worden, der ohne Erhöhung der Kreisumlage nicht zu stemmen sei. „Das erleben wir jedes Jahr“, so die unaufgeregte Rückschau des seit 44 Jahren erfahrenen Kreisrats.

„Zum Erfolg verdammt“

Im Namen der Bürgermeister und Oberbürgermeister im Kreis richtete der Schliengener Bürgermeister Christian Renkert, zugleich Kreisvorsitzender des Gemeindetags Baden-Württemberg, ein Grußwort an die Gäste. Er bezeichnete die Kreisreform als kleine Schwester der Gemeindereform, die irgendwie gemeistert werden musste. Begriffe wie Liebesheirat, Vernunftehe oder Zwangszusammenschluss seien damals gefallen. Renkert sprach von einer Mischung aus urbanen und ländlichen Gebieten, verstärkt durch den Raum Basel. „Wir sind zum Erfolg verdammt“, lautete sein Fazit für die Zukunft nach den ersten 50 Jahren.

Eine Hommage an die Heimat lieferte der Poetry-Slammer Dario Bednarz, bevor sich zum Abschluss alle für das Badnerlied erhoben. In der lauen Sommernacht wurde bei einem Apéro noch lange gefeiert.

Über den Tag der offenen Tür werden wir noch berichten.

Weitere Fotos finden Sie im Internet unter www.dieoberbadische.de.

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