^ Kandern: 200 Jahre Dorfgeschichte als szenische Lesung - Kandern - Verlagshaus Jaumann

Kandern 200 Jahre Dorfgeschichte als szenische Lesung

Weiler Zeitung
Die erste Premiere der Theater-Initiative „Kummedi im Kreiterhof“ wird am Mittwoch, 3. Oktober, von (v. l.) Anita Möhring, Thomas Hofer, Gaby Modler und Wolfgang Sobotta bestritten. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Premiere: Laienspiel-Initiative „Kummedi im Kreiterhof“ präsentiert sich mit lokalhistorischem Streifzug

Kandern-Wollbach (bn). Der Kreiterhof in Wollbach-Egerten ist Schauplatz und thematischer Mittelpunkt einer Inszenierung, zu deren Premiere am Mittwoch, 3. Oktober (Feiertag), 19 Uhr, eingeladen wird. Es ist die erste Produktion der Laienspiel-Initiative „Kummedi im Kreiterhof“, die vor einem Jahr von Erwin Sütterlin, dem früheren Betreiber des Weiler Theaters am Mühlenrain, ins Leben gerufen wurde.

In Form einer szenischen Lesung mit musikalischen Einlagen wird dabei die 200-jährige Geschichte des Anwesens und seiner Bewohner dargeboten. Ausführende sind Gaby Modler (Erzählerin) und Wolfgang Sobotta (Sprecher) sowie Anita Möhring und Thomas Hofer (Gesang). Bildprojektionen historischer Objekte, Dokumente und alter Fotos aus dem reichhaltigen Fundus zur Hofgeschichte ergänzen die etwa zweistündige Darbietung.

Die Inszenierung basiert auf einer Dokumentation über den Kreiterhof, die 2011 im Jahresband des Geschichtsvereins Markgräflerland veröffentlicht wurde und die fast lückenlos rekonstruierbare Geschichte des Anwesens und die Schicksale seiner Bewohner schildert. Dabei werden auch Ereignisse des dörflichen Geschehens in den beiden Wollbacher „Filialorten“ Egerten und Nebenau reflektiert.

Der Reihe nach geschildert werden eine Brandkatastrophe von 1808, der Einfall einer asiatisch-stämmigen Schwadron aus der Verfolger-Armee des napoleonischen Heeres 1813, ein staunenswerter Hochzeitsvertrag von 1816, die Aktivitäten eines umtriebigen und schreibgewandten Kurators im 19. Jahrhundert sowie ein Todschlagsdelikt und eine aufsehenerregende Zwangsversteigerung anno 1851.

Aufzeichnungen und überlieferte Anekdoten aus der Kaiserzeit, den Kriegsjahren 1914/18, der Inflationszeit nebst einer von den Nazis propagandistisch ausgeschlachteten goldenen Hochzeit, lokale Kriegsereignisse 1939/45, die landwirtschaftliche Neuorientierung danach sowie der Wandel vom bäuerlichen Betrieb mit differenzierter Erzeugerstruktur zum gastronomischen Refugium mit besonderem Flair werden im Schlussteil der szenischen Lesung beleuchtet.

Die Premiere ist zugleich gedacht als beschaulicher Abschluss des dritten „Grumbierefeschts“, zu dem an diesem Feiertag die Wollbacher Feuerwehrabteilung auf den Kreiterhof einlädt.

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