Kandern Abgespeckte Nationalfeiertage

Alexandra Günzschel

Festivitäten: RSV Fohrenhof und DLRG Kandern trotzen mit ihren Veranstaltungen der Pandemie

Kandern - Auch in diesem Jahr mussten die „Chanderner Nationalfierdig“, der traditionelle Reigen aus Budenfest, Reitturnier und Rossmärt, ausfallen. Ganz so trostlos wie vergangenes Jahr ging das Wochenende vor dem Ende der Sommerferien dann aber doch nicht vonstatten. Für ein bisschen Farbe im Pandemiegeschehen sorgten Springprüfungen und Weinproben

Unbeirrt von den vielen Absagen veranstaltete die Reitsportgemeinschaft (RSG) Fohrenhof auf dem gleichnamigen Reiterhof in Tannenkirch ihr zweitägiges Dressurturnier. Am Eingang sorgte der zweite Vorsitzende Volker Erdmann für die Einhaltung der Corona-Bestimmungen.

Das Reitturnier wurde im Jahr 2018 vom ursprünglichen Veranstaltungsort in der Au in Kandern nach Tannenkirch verlegt. Seinerzeit war die Stadt auf die RSG Fohrenhof zugekommen mit der Bitte, die Veranstaltung vom Reitclub Kandern zu übernehmen, der schon länger nach einem neuen Veranstaltungsort gesucht hatte. Nach der coronabedingten Pause im vergangenen Jahr fand dort nun am Wochenende die dritte Auflage des Tannenkircher Reitturniers statt, wie Erdmann erklärte.

Ganz sicher waren sich die Veranstalter nicht, ob sie das zweitägige Turnier durchführen sollen. Es wurde mit weniger Zuschauern gerechnet, was auch die Sponsoren zurückhaltend werden ließ.

Im Nachhinein erwies sich diese Sorge als unbegründet. „Wir sind wirklich zufrieden. Auch das Wetter hat super mitgespielt“, zeigte sich Erdmann begeistert. 250 Starterinnen und Starter hatten sich angemeldet. Es gab Springprüfungen bis zur Klasse M*. Hinzu kamen die Führzügel- und Reiterwettbewerbe für die Jugend.

„Wir sind eine der wenigen Reitschulen mit Ställen in der Gegend“, erklärte Erdmann. Deshalb sei der Fohrenhof besonders für Kinder attraktiv, die hier ihr Pferd stehen haben und auch die Reitschule besuchen. Er freute sich auch darüber, dass viele Mitglieder am Wochenende tatkräftig mithalfen.

Derweil war Vorsitzender und Hofinhaber Gerd Kessler anderweitig im Einsatz. Bei der Springprüfung Ü 45 holte er sich souverän den zweiten Platz.

Reitturniere und Weinproben

Und auch die Zuschauer waren zahlreich erschienen. Bei strahlendem Sonnenschein und mit Bewirtung konnten sie Pferdesport samt weitem Ausblick ins Tal genießen.

Von den Budenfest-Vereinen hielt am Ende einzig die DLRG Kandern die Stellung. Die Wasserretter veranstalteten am Samstag zwei Weinproben samt Fest bei der DLRG-Lagerhalle auf dem Schwimmbadparkplatz. „Nach zwei Jahren ohne Budenfest wollten wir mal wieder etwas machen“, erklärte der zweite Vorsitzende Markus Meier.

Und die Idee mit den Weinproben der Winzergenossenschaft Britzingen kam gar nicht schlecht an. Hatten sich zum frühen Termin immerhin 15 Personen angemeldet, so war der zweite Termin später am Abend mit 50 Personen voll ausgebucht. Einen Sekt und sechs Weine bekamen die Teilnehmer kredenzt. Für hungrige Gäste gab es unter anderem Spanferkel vom Grill.

Die DLRG-Verantwortlichen hatten nicht zuletzt auch die Vereinskasse im Blick. Rund 200 Mitglieder und eine starke Jugendabteilung mit bis zu 50 Kindern, die beim DLRG Kandern trainieren, erfordern auch finanzielle Mittel. Derzeit stehen die Schwimmkurse hoch im Kurs. Es gibt sogar eine Warteliste, die sich durch die Pandemie noch verlängert hat. „Immer mehr Kinder können nicht schwimmen“, bestätigt Meier auf Nachfrage.

Froh ist er darüber, dass das Kanderner Freibad regelmäßig nach der Schließung für Kurse zur Verfügung stand.

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