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Kandern Aktionsgeladene Verwechslungskomödie

Weiler Zeitung
„Schwester Margrit“ sucht in dem Stück „Au das no!“ Nachwuchs für das Kloster Maria Hilf Foto: Joachim Pinkawa Foto: Weiler Zeitung

Aufführung: Theatergruppe Huttingen begesistert beim Storchenfest in Holzen

Kandern-Holzen (pin). Den Auftakt zum diesjährigen Storchenfest im Storchendorf Holzen bildete am Samstagabend eine Theateraufführung. Fast 300 Gäste, unter ihnen auch Bürgermeister Christian Renkert und Ortsvorsteher Willi Weiß, wollten sich die Aufführung von „Au das no!“ der Theatergruppe Huttingen im Festzelt nicht entgehen lassen.

Was die zwölf Akteure mit der Komödie in drei Akten (von Ronny Sunters) unter der Regie von Stefan Graf dann auf die eigens im Festzelt aufgebaute Bühne brachten, erfüllte nicht nur die hohen Erwartungen an den Spaßfaktor des Ensembles, sondern ließ bei den Zuschauern auch kaum ein Auge trocken. Mit ausgeprägter Spielfreude lebten alle Darsteller ihre Rollen in der aktionsgeladenen Verwechslungskomödie authentisch aus und begeisterten.

Die Handlung beginnt mit Peter und Madelaine Feller (Dieter Braun und Birgitt Möhrle), die sich mit dem Kauf des heruntergekommenen „Hotel du lac“ bei Lugano einen Traum erfüllt haben, der sich aber, da die Sanierungsarbeiten zur Eröffnung nicht abgeschlossen sind, zum Albtraum zu entwickeln beginnt.

Portier Alberto Cavallo (Hansi Rieder) bringt zwangsläufig die bereits anreisenden Gäste im selben Zimmer unter und muss ständig versuchen, deren Begegnungen zu vermeiden. Den Immobilienverkäufer und Lebemann Martin Schock (Armin Asal), den von seiner Freundin enttäuschten Martin Nägeli (Mathias Stächele), der deswegen ins Kloster gehen will, seine verlassene Freundin Annemarie Keusch (Julia Langendorf), die das verhindern will, Schwester Margrit vom Kloster Maria Hilf (Pamela Schörlin), die den Einzug ins Kloster sicherstellen soll und Putzfrau und Zimmermädchen Maria Presto (Bettina Gersbacher) – sie alle hatte Portier Alberto mit charmant italienischem Akzent unter seiner Servicefuchtel unterzubringen.

Das Stück, insgesamt in alemannischem Dialekt, stellte aber auch geschickt lokale Bezüge her. So gab es als Wein den „Holzemer Schatteschlag“ und „Holzemer Champagner“ zu trinken und die von einer Sauf- und Party-Tour durch das Publikum zurückkehrenden inzwischen verbrüderten Martin Schock und Martin Nägeli wunderten sich lallend über Bürgermeister Renkert, „Solli Chrischtian, du au do“?

Das Publikum tobte förmlich vor Begeisterung als Schock, in Erwartung der Dame von der Begleitagentur, im Bademantel aus dem Bad kam und lediglich einen String-Tanga mit Stierkopf darauf offenbarte, aber von der Nonne Schwester Margrit überrascht und verwechselt wurde.

In weiteren Rollen steigerten die Geschäftsfrau Luzia Steiner (Mara Dorner), Hans Keusch (Michael Frey) als Chef von Martin Schock und seine Frau Silvia Keusch (Selina Budinik) die Verwechselungen der turbulenten Komödie dramaturgisch in ungeahnte Dimensionen.

Im letzten Akt schließlich die erlösenden Aufklärungen und Konsequenzen, die das Fazit dokumentierten, „dass man im Leben doch nicht nur rücksichtslos und auf der Überholspur fahren kann“.

Das Publikum dankte den Akteuren und allen Beteiligten für die furiose Aufführung und einen absolut vergnüglichen Theaterabend mit stürmischem Beifall.

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