Kandern Alt und Jung zusammenbringen

Jutta Schütz

Ortschaftsrat: Großes Interesse in Tannenkirch an VHS-Projekt / Mehr Angebote vor Ort in den Dörfern

Derzeit tingelt die Leiterin der Kanderner VHS, Christina Fräulin, durch die Ortschaftsratssitzungen, um ein neues Konzept vorzustellen. Ziel ist es, mehr Angebote vor Ort zu schaffen. Und das Interesse an attraktiven Freizeit-, Sport- oder Bildungskursen war in Tannenkirch groß – viele Bürger sowie Vereinsvertreter waren zur Sitzung ins Feuerwehrhaus gekommen.

Von Jutta Schütz

Kandern-Tannenkirch. Zum neuen Leitbild der Volkshochschule soll auch die Stärkung des regionalen Charakters gehören, also ein verbessertes Angebot in Kooperation mit den Teilorten. Dies erfordert zunächst eine Analyse des Ist-Zustands. Fräulin lud deshalb dazu ein, in einer Frage- und Vorschlagsrunde zu erheben, was bereits an Angeboten im Ort vorhanden ist und was noch wünschenswert wäre.

Im Anschluss an die Sammlung von Vorschlägen würde dann eine Angebotsplanung erfolgen. Was machbar ist, könnte im besten Fall im kommenden Jahr schon umgesetzt werden. Ziel ist ein langfristiges koordiniertes Jahresprogramm.

Für die Ansprache von Fräulin gab es seitens der stellvertretenden Ortsvorsteherin Eva-Maria Weber gleich ein Lob, die sich freute, „dass mal jemand aus Kandern kommt und direkt nachfragt, was wir uns wünschen“. Vor-Ort-Angebote waren für die Anwesenden von großem Interesse, die sich gerne an der Umfrage beteiligten.

In Tannenkirch gibt es ein Karateangebot, eine Krabbelgruppe und eine Turngruppe für Kinder mit und ohne Behinderung, meldete sich eine Bürgerin zu Wort. Ihr Tischnachbar, so war zu erfahren, würde gerne Tischtennis für Kinder in der Halle anbieten. „Platten haben wir, aber bisher keine gute Möglichkeit, diese unterzustellen“, sagte er.

Stefan Scherr vom Musikverein Tannenkirch berichtete von der Kooperation mit der Musikschule Markgräflerland, die man eventuell mit weiteren Angeboten ausbauen könnte. Seitens der Vereine zeigte sich der Popchor Tannenkirch zur Mitarbeit bereit.

Musik, so stellte sich heraus, würden gerne mehrere Erwachsene und ihre Kinder machen – aber für viele Kurse müsse man bis Lörrach fahren, das sei zeitaufwendig und mit den steigenden Benzinpreisen auch teuer geworden, hieß es.

Arben Djokai bietet bereits ein „Cross-Fit-Training“ in den Tannenkircher Reben an, dazu ein „Full-Body-Workout“ in der Halle.

Im Schützenverein, so Djokai, könne man sicher auch ein Programm mit der VHS zusammen erstellen, Bogenschießen inklusive.

Und als Feuerwehrmann und First Responder zeigte sich Djokai offen für Kurse in Erster Hilfe – ob mit oder ohne Zertifikat, für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene. Vorgeschlagen wurde zudem eine regelmäßige Feuerlöschübung für alle Bürger.

„Eine Ballschule wäre für Kindergarten und Grundschule toll“, kam ein weiterer Wunsch zur Sprache. Auch Nachhilfe für Schüler und im künstlerischen Bereich wurde gewünscht, dazu interessante Kochtermine unter der Überschrift „Alt kocht für Jung und umgekehrt“, um die Generationen beim Kochen und Essen zusammenzubringen.

Ein regelmäßiger Spieletreff wurde ebenfalls genannt. „Da könnten die Jungen mal mit den älteren Bürgern an der Playstation zocken und ihnen zeigen, dass es Spaß macht. Und die Älteren könnten traditionelle Kartenspiele wie Cego an Jüngere vermitteln, das wäre doch toll“, fanden die Anwesenden.

Weber überlegte noch, dass man Sportkurse auch im rollierenden System in den Ortsteilen anbieten könnte. Denn für alle Kurse „müssen ja auch Leiter gefunden werden“, sagte sie.

Angestaubter Name

Ganz wichtig war es einem Bürger, dass die VHS ihren Namen ändern soll. „Das Wort Volkshochschule ist doch total angestaubt, das spricht die jungen Leute überhaupt nicht an“, meinte er und wies darauf hin, dass die VHS ganz dringend auch auf den „Social-Media-Zug“ aufspringen müsse.

Fräulin zeigte sich sehr angetan von den Vorschlägen. „Da sind Ideen und Bedarf vor Ort – es wäre schön, wenn Sie als Ortschaftsrat eine Liste mit Vorschlägen, die jetzt noch kommen, zusammentragen“, sagte sie. Zur nächsten Ortschaftsratssitzung am 22. Juni will sie dann wiederkommen.

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