Kandern „Animateur“ für die Gläubigen

(ag)
Pfarrer Martin Karl an seiner neuen Wirkungsstätte in Kandern. Foto: Weiler Zeitung

Porträt: Der neue katholische Pfarrer Martin Karl stellt sich vor.

Kandern/Istein - Martin Karl hat als neuer Pfarrer der katholischen Seelsorgeeinheit Kandern-Istein Anfang Juli seinen Dienst aufgenommen. Zeit also, ihn näher vorzustellen.

Karl ist gerade 60 geworden. Geboren und aufgewachsen ist er in Waldkirch bei Freiburg. In der Region beworben hat er sich auch wegen seines 85-jährigen Vaters, der in Waldkirch lebt.

Martin Karl entschloss sich schon früh dazu, Priester zu werden. Nach dem Abitur 1978 begann er ein Theologiestudium an der Uni Freiburg und am Collegium Borromaeum, das er als nicht geweihter Laientheologe mit Diplom abschloss. Weil er es schwierig fand, innerhalb der seinerzeit starren kirchlichen Strukturen mit viel Dissonanzen seinen Kurs zu finden, schloss er sich der Katholischen Integrierten Gemeinde an, einer anerkannten apostolischen Gemeinschaft in der katholischen Kirche.

Gearbeitet hat Karl als Buchhändler und später für seine Gemeinde als Bankkaufmann mit dem Schwerpunkt Kreditwesen. Tätig war er in München, in Wangen im Allgäu, in Paderborn und in Hagen, bevor er sich nach 29 Jahren doch noch zur Priesterweihe entschloss.

Als Kaplan kam er 2007 nach Hergensweiler bei Lindau und schließlich nach Mikese, Tansania, wo er von 2009 bis 2013 Pfarrer war. Weitere Stationen waren Kempten und Achern, wo er noch bis vor wenigen Wochen als Kooperator tätig war. Dort merkte Karl, wie er sagt, dass es für ihn an der Zeit war, Verantwortung als Pfarrer zu übernehmen.

Als prägende Erfahrung beschreibt der neue Pfarrer, der in Kandern wohnt, seine Zeit in Tansania. Beeindruckt habe ihn die Fröhlichkeit und Offenheit der Menschen trotz großer Armut. Im ländlichen Tansania gelangte er zu seiner Überzeugung, dass der Glaube vor Ort in überschaubaren Gemeinschaften gelebt werden müsse. Darauf würde er in der Seelsorgeeinheit Kandern-Istein mit rund 3500 Katholiken gerne hinwirken.

Er will gerade auch Laien dazu motivieren, sich zusammenzuschließen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Ansonsten will sich der neue Pfarrer erst einmal Zeit lassen und die vorhandenen Strukturen sowie die Menschen vor Ort kennenlernen.

Wichtig sind ihm Glaubenskurse: „Christen müssen wissen, warum sie Christen sind“, zeigt sich Karl überzeugt. Er sieht sich als eine Art Animateur für die Gläubigen vor Ort.

Jetzt geht es für den Pfarrer aber erst einmal zurück auf den Jakobsweg, den er seit vier Jahren in Zehn-Tages-Etappen von Straßburg aus begeht. Mittlerweile ist er im französischen Le Puy-en-Velay angekommen.

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