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Kandern Auf der Jagd nach Funklöchern

Weiler Zeitung
Sitzenkirchs Ortschaftsräte (von links Klaus Pankratz, Ortsvorsteher Tobias Buss, Jürgen Eichin und Stefan Bleckmann) betrachten das Telekom-Video zur Aktion „Wir jagen Funklöcher“. Foto: Silke Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Mobilfunk: Bewerbung für Telekom-Aktion ist heute Abend Thema im Ortschaftsrat

Bundesweit gibt es Kommunen, die aus rein wirtschaftlichen Gründen nicht mit Mobilfunk versorgt werden können, da der Telekom die Kosten für den Ausbau dort zu hoch sind. 50 davon werden nun mittels der Aktion „Wir jagen Funklöcher“ ausgewählt und sollen bis Ende kommenden Jahres eine zeitgemäße Mobilfunk-Versorgung mit LTE und GSM bekommen.

Von Silke Hartenstein

Kandern-Sitzenkirch. „Die Chancen sind nicht unbedingt extrem aussichtsreich“, stellte Sitzenkirchs Ortsvorsteher Tobias Buss nüchtern fest. Bedenkt man, dass Sitzenkirchs Ortschaftsräte in ihrer Sitzung vom vergangenen Freitag darüber sprachen, ob sich wohl weitere der insgesamt sechs Kanderner Ortsteile für die Aktion bewerben, und setzt man dann diese Zahl in Relation zu 50 Kommunen bundesweit, könnte Buss rein rechnerisch mit seiner Einschätzung richtig liegen. Immerhin mache man sich damit der Telekom bekannt, so die Einschätzung des Ortsvorstehers: „Zu verlieren haben wir nichts“. Laut einstimmigem Ortschaftsratsbeschluss will sich der Ortsteil Sitzenkirch somit bewerben für die Aktion „Wir jagen Funklöcher“.

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein entsprechender Beschluss des Kanderner Gemeinderats. Dieser tagt heute Abend. Bei Zustimmung des Gemeinderats ist es an Sitzenkirch, seine Besonderheiten mittels Dokument, Bild oder Video heraus zu stellen und sich bis spätestens 30. November damit zu bewerben. Die Motivation ist da. Den Ist-Zustand im idyllisch zwischen Hügeln gelegenen Sitzenkirch beschrieb Ortschaftsrat Markus Senger so: „D2 ist ganz schlimm, D1 hast du nicht überall“. Für normalen Handyverkehr gebe es allerdings im Ort kein Funkloch, ergänzte Zuhörer Siegfried Homberger.

Glasfaserkabel erhöhen die Chancen des Ortsteils

Wie Buss erläuterte, erhöhten Glasfaserkabel im Ort die Chancen auf Aufnahme in die Funklochjagd-Aktion – und Glasfaserkabel würden im kommenden Winter von Kandern aus nach Sitzenkirch verlegt. Als mögliche Standorte für einen Mobilfunkmast nannte er den Enzenberg, das Dach des Rat- oder Feuerwehrhauses oder das Dach eines Privathauses, dessen Eigentümer das Dach an die Telekom vermieten will. Homberger wies auf die schädigende Wirkung der Funkstrahlen auf Menschen hin, dies sollte bei der Standortwahl bedacht werden.

Das bringt die Telekom mit: Den Aufbau eines Mobilfunk-Standorts für LTE und GSM, dieser Standort wird auch für zukünftige Mobiltechnologien verwendbar sein. Betrieben wird der Standort auf Kosten der Telekom, die für den Standort eine marktgerechte Miete zahlt. Bewerbungsschluss ist der 30. November.

Das bringt die Kommune mit: Es gibt dort keinen LTE-Empfang, die Kommune kann ein Dach oder freie Fläche als Maststandort zur Verfügung stellen, der Standort ist zur ortsüblichen und marktgerechten Miete anmietbar, Stromversorgung ist vorhanden, es gibt einen Gemeinderatsbeschluss zur Bewerbung für die Aktion, die Kommune stellt einen Ansprechpartner (keine Privatperson) und wird die Telekom bei Genehmigungsverfahren unterstützen.

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