Kandern Auf die reine Kraft der menschlichen Stimme gesetzt

(sih)
Rein klingende Sopran- und weiche Altstimmen hatten die Frauen zu bieten. Foto: Silke Hartenstein

Weihnachtskonzert: Männergesangverein Kandern und Frauenchor „Candela“ verzaubern.

Kandern - Alle Jahre wieder stimmen die Chöre des Männergesangvereins Kandern die Menschen auf das Christfest ein. Mit ihrem Weihnachtskonzert schufen die Sänger und Sängerinnen mit Weihnachtsliedern vom Mittelalter über Barock und Romantik bis zur Neuzeit eine klangvolle „Auszeit“ vom Vorweihnachtsstress.

Damit verzauberten sie die zahlreich erschienenen Zuhörer in Kanderns evangelischer Stadtkirche. Sowohl der Frauenchor „Candela“ als auch der Männerchor werden seit sechs Jahren von Opernsänger, Regisseur und Pädagoge Thomas Wiedenhofer dirigiert. Unter seiner Leitung überzeugten die Sänger und Sängerinnen durch homogenen Chorklang, sichere Intonation und Dynamik. Am Klavier wurden sie souverän begleitet von Sonja Hänig – wobei beide Chöre mit ihrem A-Capella-Gesang oft auf die reine Kraft der menschlichen Stimme setzten.

Spannende Kontraste

Für Abwechslung sorgte immer wieder der Kontrast zwischen den rein klingenden Sopran- und weichen Altstimmen der Frauen und dem dunklen, fülligen Klang der Sänger. Zu Beginn vereinten sie ihre Stimmen und schufen mit Johann Sebastian Bachs Klassiker „Vom Himmel hoch“ einen strahlend-fülligen Einstieg in vergangene Weihnachtszeiten, gefolgt von Mozarts hymnischem „Ave verum corpus“.

Im Anschluss boten die Sängerinnen von „Candela“ ausgefeilte Vielstimmigkeit beim barocken „Ich steh an deiner Krippe hier“, brachten mit musikalischen Zwiegesprächen zwischen Sopran und Alt die fröhlich-heimelige Stimmung des österreichischen Weihnachtslieds „Lippai, steh auf vom Schlaf“ zum Klingen oder schufen einen zarten Einstieg in das liebliche Wiegenlied „Still, still, still“ mit schönen Wechseln der Geschwindigkeit und Lautstärke.

Einen starken Kontrast dazu bot der Männerchor mit seinem im Forte gehaltenen „In Dulci Jubilo“, gefolgt vom straff rhythmischen, energischen „Wir harren Christ, in dunkler Nacht“.

Auch für die leiseren Töne haben die Sänger ein gutes Gespür. So schufen sie etwa bei „Maria durch ein Dornwald ging“ mit versetzten Einsätzen und eigenständiger Melodie der Tenöre eine suggestiv-eindringliche Stimmung. Später nahmen sie ihr Publikum mit zu den Sternen mit Ludwig van Beethovens „Hymne an die Nacht“ und Franz Mädings „Weihnachtsglocken“.

Auch die Zuhörer bekamen und begrüßten die Gelegenheit, ihre eigenen Stimmen klingen zu lassen und formierten sich mit bekannten Weihnachtsliedern wie „Stille Nacht, heilige Nacht“ zum hunderte Sänger und Sängerinnen starken Chor.

Mit Sängern, die mit ihrer an Glockenklang erinnernden Begleitung die Frauenstimmen unterlegten, bildete das von beiden Chören gesungene mittelalterliche „Joseph lieber Joseph mein“ den Abschluss, gefolgt von lang anhaltendem kräftigen Applaus und einer Zugabe. Nach so viel Weihnachtsseligkeit wurden die Zuhörer nicht alleine auf den Heimweg geschickt, sondern eingeladen zu Geselligkeit, Sekt und Häppchen in der Grundschule nebenan.

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