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Kandern Barrierefrei in den zu warmen Raum

Alexandra Günzschel
Der Eingang zum Bürgersaal in der Bibelisgasse in Kandern Foto: Alexandra Günzschel

Umbaumaßnahme: Energetische Sanierung des Bibelissaals wegen Kostensteigerungen auf dem Prüfstand

Der Bibelissaal soll noch dieses Jahr barrierefrei zugänglich werden. Die klimatisch schwierigen Bedingungen im Bürgersaal, der sich unter dem Dach befindet, bleiben aller Wahrscheinlichkeit aber erst einmal bestehen. Preissteigerungen in einer Größenordnung von 25 Prozent seit der Planung lassen Verbesserungen im Augenblick kaum zu.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Diese schlechte Nachricht musste am Donnerstag ausgerechnet die neue Stadtarchitektin Judita Kovac dem Technischen Ausschuss verkünden. Denn eigentlich sollten im Zuge der geförderten ELR-Sanierungsmaßnahme „Barrierefreiheit im Bibelissaal“ auch die 21 Dachflächenfenster ausgetauscht werden.

Vor einem Jahr wurden die Kosten hierfür noch auf 30 000 Euro geschätzt. Die beiden Angebote, die nach der Ausschreibung eingingen, lagen jedoch deutlich über dieser Summe – das günstigste bei rund 80 000 Euro.

Neue Kostenprognose zwingt zum Umdenken

Auf dieser Grundlage und mit zehn Prozent Aufschlag wegen aktueller Marktunsicherheiten auf dem Bausektor hat die Verwaltung nun für das Gesamtprojekt eine neue Kostenprognose erstellt. Sie liegt aktuell bei 410 000 Euro. Im Haushalt sind für die gesamte Maßnahme insgesamt jedoch nur knapp 270 000 Euro eingestellt. Davon werden 88 200 Euro gefördert.

Dies hatte nun zur Folge, dass das Gesamtprojekt noch einmal auf den Prüfstand kam. Nicht gefährdet ist der Einbau des bereits beauftragten und gefertigten Aufzugs für die Barrierefreiheit. Zudem werden platzsparende Bühnenelemente angeschafft, so dass die Bestuhlung des Bürgersaals nicht mehr im Flur zwischengelagert werden muss, der als Fluchtweg frei bleiben sollte. Auch die Malerarbeiten stehen nicht zur Disposition.

Stattdessen fiel der Blick auf den teuren Austausch der Dachflächenfenster. „Wir haben fünf Meinungen eingeholt und alle haben gesagt, die Fenster gehen noch. Denn sie wurden nicht sehr oft aufgemacht“, teilte Kovac dem Gremium mit.

Sie schlug stattdessen vor, elf der Fenster mit einer außen liegenden solarbetriebenen Verschattung zu versehen, die neben der Verdunklung auch einen gewissen Kälte- und Wärmeschutz bieten würde. Die Entscheidung, nicht gleich alle Fenster mit Rollläden zu versehen, fiel zusammen mit dem Architekten kurzfristig am Vortag. Die Gesamtkosten konnten damit noch einmal um 30 000 Euro auf 320 000 Euro gedrückt werden.

Kovac schlug dennoch vor, von 350 000 Euro auszugehen, um einen Puffer für Unvorhergesehenes in dem Altbau, aber auch für mögliche Preissteigerungen zu haben. Daraus hätte sich eine überplanmäßige Ausgabe von etwa 80 000 Euro ergeben.

Doch der Technische Ausschuss hatte eine andere Idee. Günter Lenke, Bernd Brohammer und Martin Greiner sprachen sich dafür aus, die energetische Maßnahme samt Verschattung komplett aus dem Gesamtpaket herauszunehmen und dafür zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal gesondert einen Förderantrag zu stellen.

Das Argument, dass für die alten Dachfenster keinen neuen Rollos angeschafft werden sollten, ließ Ulrike Lerner, die die Sitzung in Vertretung leitete, jedoch nicht gelten. Die Außenrollläden könnten auch nach dem Einbau neuer Fenster weiterverwendet werden, erklärte sie.

Für den Gemeinderat, der am Montag über diesen Tagesordnungspunkt entscheidet, soll nun eine neue Beschlussvorlage mit Alternativvorschlägen vorbereitet werden – mit oder ohne Verschattung der Fenster und unter Angabe der jeweiligen Kosten.

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