„Wir können so nicht zustimmen“, sagte Gabriele Weber für die SPD-Fraktion, die sich für den Gebäudekomplex eine dauerhafte Sozialkomponente gewünscht hätte. Das war auch die persönliche Meinung von Rudolph Mayer (CDU), der ausdrücklich nicht für seine Fraktion sprach.
Johann Albrecht (FW) fand es wichtig, etwas zu tun, „um überhaupt Wohnraum zu schaffen“. Ihm bereitete der Wegfall des Bolzplatzes Kopfzerbrechen. Er fragte deshalb nach Ersatzflächen in der Oberstadt.
Martin Greiner (FW) wollte wissen, ob die zehnjährige Mietpreisbindung auch verlängert werden könne. Kammerer schlug weitere fünf Jahre, jedoch mit einer prozentualen Anpassung an den Mietpreisindex vor. Er zeigte sich optimistisch, dass auch die späteren Eigentumswohnungen zu bezahlbaren Preisen vermietet werden. „Die Erfahrung zeigt, dass ein Investor drei bis vier Prozent Rendite haben will“, sagte er und ging bei der Privatvermietung von rund zehn Euro pro Quadratmeter aus.
Mit neun Ja-Stimmen und sieben Nein-Stimmen ging die Entscheidung für das Vorhaben denkbar knapp aus.
Bauvorhaben in der Papiermatt
Einhellige Zustimmung fand dagegen das Bauprojekt in der Papiermatt zwischen der Kirchlichen Sozialstation und dem Recyclinghof, der dafür allerdings weichen muss. Die Suche nach einem neuen Standort hat begonnen.
Die Baugenossenschaft Familienheim Markgräflerland plant dort ein Mehrgenerationenwohnhaus mit elf Zwei-Zimmer-Wohnungen (75 m²), elf Drei-Zimmer-Wohnungen (95 m²) und sechs Vier-Zimmer-Wohnungen (120 m²). Ziel ist es, später im Durchschnitt für einen Quadratmeterpreis von 8,50 Euro erstzuvermieten.
Klaus Schulte vom Vorstand der Baugenossenschaft erklärte, dass die gesamte Anlage barrierefrei werden soll. Leitungen müssten keine verlegt werden. 50 Stellplätze seien geplant.
Die Bauweise sei konventionell, kein Luxus, aber dennoch modern, erklärte Architekt Rainer Gärtner. Er rechnet mit einem Baubeginn im Jahr 2020 und der Fertigstellung im Folgejahr.
Albrecht befürchtete Beschwerden der Mieter wegen des Museumsbahnbetriebs. Schulte versicherte, dass darauf im Mietvertrag hingewiesen werde. Ohnehin sah er in der Bahn eher eine Attraktion für die Bewohner. Renkert wies darauf hin, dass an dieser Stelle die Züge nur durchfahren würden, ohne die besonderen Belastungen im Bahnhofsbereich. Mayer und Weber lobten das Bauprojekt, dessen geschwungener Grundriss dem Straßenverlauf folgt.