Kandern Breitbandausbau beginnt in Gupf

Weiler Zeitung

Bauarbeiten: Auch Tannenkirch bekommt bald Leerrohre, Erdverkabelung und weitere Straßenleuchten

Eine größere Gruppe zog gestern Morgen von der Landstraße her in Richtung Gupf. Ihr besonderes Interesse galt den Straßengräben, der Beschaffenheit des Belags, den Stromleitungen über den Dächern sowie der Trafostation im Kreuzungsbereich. Sie waren Vorboten des Breitbandausbaus in Tannenkirch. Spätestens Ende April sollen die Arbeiten dort beginnen.

Von Alexandra Günzschel

Kandern-Tannenkirch. „Wir graben hier alles um“, machte Bauleiter Florian Schneider von der Firma Regiodata, Spezialist für Geoinformationsservice und Geodatenmanagement, deutlich. Gute acht Kilometer Straße werden dafür aufgerissen. Im Zuge dieser Arbeiten, die der Zweckverband Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach koordiniert, wird auch die Stromversorgung in Tannenkirch auf Erdkabel umgestellt und die Straßenbeleuchtung nach aktuellen Vorgaben ergänzt. Für letztere Maßnahmen wird die Stadt Kandern aufkommen.

„Wir sind froh, dass es endlich losgeht“, freute sich Tanennkirchs Ortsvorsteher Fritz Höferlin, der die Truppe Sachkundiger anführte. Tannenkirch sei eine der letzten Gemeinden im Landkreis, die beim Breitbandausbau zum Zuge kommt, meinte er. In allen anderen Kanderner Ortsteilen sind die Arbeiten bereits im Gang oder stehen, wie in Wollbach, kurz vor dem Abschluss.

So weit ist es in Tannenkirch noch lange nicht. Allein die Bauarbeiten werden sich wohl ein Jahr hinziehen. Bis die Glasfaserkabel in die Leerrohre eingeblasen sind, alle Hausanschlüsse stehen und die Bewohner in Highspeed lossurfen können, werden wohl noch zwei Jahre vergehen, schätzte Höferlin.

Zufriedenstellende Zwischenlösung

Da ist es gut, dass für die Zwischenzeit eine zufriedenstellende Lösung gefunden wurde. Durch die Verbindungsleitung, die der Zweckverband zusammen mit der Telekom von Kandern über Riedlingen nach Tannenkirch gelegt hat, konnten einige Einwohner ihre Internetverbindungen gegenüber früher deutlich verbessern. Bis zu 50 Mbit sind je nach Wohnort drin. „Das haben viele in Anspruch genommen, nachdem klar war, dass es mit den Glasfaseranschlüssen noch länger dauern wird“, berichtete Höferlin. Er selbst verfügt jetzt über 20 Mbit und ist damit für den Moment zufrieden.

Die Fachleute waren gestern unter anderem auf der Suche nach einem geeigneten Lagerplatz für die Baufirma. Die Firma Knobel, vertreten durch Benjamin Ekeade und Andreas Himmelsbach, schätzt, dass sie frühestens Mitte April mit den Arbeiten beginnen kann.

Schnell war sich alle einig, dass es im Teilort Gupf losgehen soll. Dafür wird dann der Gupfweg von der Landstraße bis zum Ortseingangsschild für den motorisierten Verkehr gesperrt. Radfahrer und Fußgänger sollen die Straße aber weiterhin nutzen können. Im weiteren Verlauf will man mit halbseitigen Sperrungen abschnittsweise „auf Sicht fahren“, so dass keine Ampelschaltungen nötig sind. Besonders genau wurde die Gabelung an der Trafostation in Augenschein genommen. Größere Probleme werden jedoch auch dort nicht erwartet.

Wer für sein Haus einen Glasfaseranschluss in Erwägung zieht – in der Regel seien das so gut wie alle – kann sich erst einmal entspannen. Ein Subunternehmer der Baufirma wird rechtzeitig auf die Anwohner zukommen, wie vor Ort zu erfahren war. „Jeder, der will, bekommt auch einen Hausanschluss“, verdeutlichte Planerin Maria Baldischwiler von der Firma Regiodata. Die Anwohner würden jeweils 14 Tage, bevor die Baustelle ihr Haus erreicht, informiert. „Alle werden angesprochen. Keiner wird vergessen“, betonte die Planerin und erklärte: Manchmal komme es vor, dass zuerst die eine Straßenseite und dann andere dran ist. In solchen Situationen gebe es häufig Rückfragen.

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