Kandern Budenfest zum zweiten Mal abgesagt

Weiler Zeitung
Reiner Dickele, Nicole Vogt und Dieter Härlin (von links) bilden den neuen Vorstand der IG Budenfest. Im September 2022 wollen sie endlich wieder ein großes Fest der Vereine auf die Beine stellen. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Versammlung: Interessengemeinschaft wählt Vorstand neu / Kleinere Festivität ist noch im Gespräch

Für die Kanderner Vereine ist es keine gute Nachricht. Zum zweiten Mal in Folge muss die Großveranstaltung, die stets das meiste Geld in die Vereinskassen spülte, abgesagt werden. Zwar könnte das Budenfest nach den aktuellen Bestimmungen durchgeführt werden. Die hohen Auflagen lassen jedoch befürchten, dass dabei keine richtige Stimmung aufkommen würde.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Schon die Art der Versammlung der IG Budenfest machte deutlich, dass derzeit vieles anders ist als noch vor zwei Jahren. Diesmal trafen sich die Vereinsvertreter nicht in großer quirliger Runde im Gasthaus. Stattdessen wurde – mit Abstand – im Bürgersaal konferiert. Jeweils nur ein Vertreter der zwölf beteiligten Vereine war zur Sitzung zugelassen. Die Stimmung war merklich gedrückt.

„Ich war der erste Vorsitzende, der das Budenfest absagen musste“, bedauerte Dieter Härlin vom TC Kandern in seinem kurzen Rückblick auf das vergangenen Jahr. Über Alternativen sei zwar nachgedacht worden, sagte er, jedoch sei das Interesse gering gewesen. Der Aufwand erschien im Verhältnis zum Ertrag zu hoch.

Schnell und unproblematisch gingen auch die Wahlen des neuen Vorstands über die Bühne. Vor einigen Jahren hat die IG Budenfest ein rollierendes Verfahren eingeführt, um die Last der Organisation auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Deshalb war es ausgemachte Sache, dass der Vorsitz diesmal an die Abteilung der Ringer im TSV Kandern geht. Die frisch verheiratete Nicole Vogt, geborene Weber, erklärte sich bereit, diesen Posten zu übernehmen.

Härlin übernahm ihren Schriftführerposten. „Als Vorsitzender hatte ich bisher den einfachsten Job“, begründete er sein fortgesetztes Engagement schmunzelnd.

Als stellvertretender Vorsitzender wurde Reiner Dickele von der Abteilung Turnen des TSV gewählt. In Abwesenheit wurde als Kassiererin Celine Blauel bestätigt. Sie hatte sich bereit erklärt, diesen Posten für ein weiteres Jahr zu übernehmen.

Die anderen drei Vorstandsmitglieder gaben bekannt, dass sie sich gleich für zwei Jahre wählen lassen, in der Hoffnung, dann im kommenden Jahr endlich wieder ein Budenfest auf die Beine stellen zu dürfen.

Hohe Auflagen führten letztlich zur Absage

Erste Amtshandlung der neuen Vorsitzenden war es, die erneute Absage zu begründen. Nach den aktuellen Pandemiebestimmungen seien zum Fest nur 1500 Personen zugelassen. Ein Hygienekonzept müsste erstellt und die Kontaktverfolgung gewährleistet werden, führte Nicole Vogt aus.

Nicht nur sie konnte sich ein Budenfest unter diesen Umständen nur schwer vorstellen, zumal bis zum traditionellen Termin in zwei Monaten mit weiteren Einschränkungen zu rechnen ist.

Das erfordere Zugangskontrollen, machte Johann Albrecht deutlich, der den Förderverein der Brezele Buebe vertrat. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert.“ Wie viele Vereinsvertreter befürchtete auch er das Anrollen einer weiteren Pandemiewelle.

Diskutiert wurde stattdessen über eine kleinere Festivität als Ersatzveranstaltung. Doch die meisten Vereine lehnten wie schon im vergangenen Jahr dankend ab. Sollte allerdings ein kleines Fest zustandekommen, wollen sie dies unterstützen. Auch der Werbering Kandern hat offenbar Interesse signalisiert.

Konkrete Vorstellungen hatte die DLRG. Sie will auf dem Schwimmbad-Parkplatz eine Weinprobe veranstalten. „Wenn wir das Budenfest noch einmal komplett ausfallen lassen, ist es tot“, befürchtete der zweite Vorsitzende Markus Meier. Es gehe darum, wenigstens im Gespräch zu bleiben, sich als Verein präsentieren zu können, betonte der DLRG-Vertreter. Bereitschaft zum Mitmachen signalisierten der TC Kandern und die TSV-Turner.

„Wir stehen für alle Schandtaten im rechtlichen Rahmen bereit“, sagte Hauptamtsleiter Fabio Jenisch die Unterstützung der Stadt Kandern zu. Es sei wichtig, dass das kulturelle Leben wieder in Gang kommt, meinte er.

Das alternative Budenfest wird, wenn es denn zustande kommt, am gewohnten Wochenende zum Ende der Sommerferien, dieses Jahr am 11. und 12. September, stattfinden.

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