Kandern Corona macht dem DRK zu schaffen

Alexandra Günzschel
Die Bereitschaftsleiter Lena Sütterlin und Martin Winkler vom DRK-Ortsverein Wollbach gaben Auskunft über die Herausforderungen für die gemeinnützige Einrichtung seit der Corona-Krise. Foto: Alexandra Günzschel

Vereine: Bereitschaftsleiter Martin Winkler informiert über das Wollbacher Rote Kreuz in Pandemiezeiten

Kandern-Wollbach - Die Corona-Krise hat auch den DRK-Ortsverein Wollbach vor große Herausforderungen gestellt. Zum einen sind für den Verein wichtige Einnahmequellen weggebrochen. Zum anderen erschweren erhöhte Hygieneauflagen den sonst üblichen Betrieb. Noch könne der Verlust durch Rücklagen aufgefangen werden, erklärt Bereitschaftsleiter Martin Winkler.

Der Ortsverein des Roten Kreuzes konnte gerade noch seine Sanitätsdienste bei der Fasnacht abhalten. „Danach war Schluss.“

Bei rund 15 Festen und anderen Terminen rund ums Jahr bieten die Wollbacher normalerweise ihre Dienste an, für die es eine Aufwandsentschädigung gibt. Auch unterstützen sie den Kreisverband bei Großveranstaltungen. Doch von einem Tag auf den anderen gab es diese Termine nicht mehr. Mit den Grillständen bei Hornbach, die das DRK Wollbach normalerweise zweimal im Jahr anbietet, brach zudem eine Haupteinnahmequelle weg.

Erfolgreiche Straßensammlung

Großes Glück hatte der Ortsverein dagegen mit seiner Straßensammlung, die im Frühjahr noch stattfinden konnte. „In den letzten Tagen vor dem Lockdown durften wir noch Zettel verteilen“, blickt Winkler zurück. Die Sammlung war ein Erfolg, es kam dabei mehr zusammen als sonst im Durchschnitt. Winkler ist dankbar für diese Hilfsbereitschaft der Bürger im Einzugsgebiet in einer Zeit, in der es schon überall Geldsorgen gegeben habe. Zu 40 Prozent finanziert sich der Verein über Fördermitgliedschaften.

1000 Euro Ausstattung für ein Neumitglied

Gebraucht wird das Geld beispielsweise für Neumitglieder. Rund 1000 Euro kostet eine komplette Montur für einen neuen Helfer. Regelmäßig ersetzt werden muss darüber hinaus das Sanitätsmaterial. Sobald das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, braucht es beispielsweise neue Klebeelektroden für den Defibrillator. „Diese Kosten erstattet uns niemand“, erklärt der Bereitschaftsleiter.

Derzeit könne das Minusgeschäft noch durch Rücklagen abgefedert werden, sagt Winkler. Hilfe komme auch vom Kreisverband. „Allerdings wissen wir nicht, wie alles weitergeht. Irgendwann kommen wir an die Grenze des Belastbaren.“ Winkler spricht schon jetzt von einem Fehlbetrag im mittleren vierstelligen Bereich.

Zwischenzeitlich hat das DRK Wollbach unter Auflagen seine Dienstabende wieder aufgenommen. So finden die Übungen jetzt zum Beispiel nicht mehr mit der kompletten Mannschaft statt.

23 aktive Mitglieder hat das Wollbacher Rote Kreuz. Allerdings sei ein Drittel von ihnen über 65 Jahre alt und gehöre somit der Risikogruppe an, bedauert Winkler. Denn dadurch ist es auch schwieriger geworden, genügend Helfer zu finden für die Blutspendeaktionen, aber auch für die Corona-Teststellen in der Region, an denen auch die Wollbacher unterstützend tätig werden sollen.

Ganz konkret wird sich die Krise wohl auf eine eigentlich fest geplante Neuanschaffung auswirken, die erst einmal zurückgestellt wurde: Das DRK Wollbach wollte endlich seine jahrzehntealten Funkgeräte für 5000 bis 6000 Euro ersetzen.

Nun geht es Winkler zufolge darum, Wege zu suchen, um den Dienstbetrieb unter den aktuellen Bedingungen aufrechtzuerhalten.  Ein Stück Normalität ist da sicherlich die Blutspendeaktion, die das DRK Wollbach am 16. Oktober in Rümmingen durchführt (siehe Infokasten).

Die nächste Blutspendeaktion des DRK Wollbach findet am Freitag, 16. Oktober, 14.30 bis 19.30 Uhr, in der Gemeindehalle Rümmingen, Schulweg 1, statt.

Um den erforderlichen Abstand zwischen allen Beteiligten gewährleisten zu können und Wartezeiten zu vermeiden, findet die Blutspende ausschließlich mit vorheriger Terminreservierung online unter https://terminreservierung.blutspende.de/m/ruemmingen-gemeindehalle statt.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading