Kandern Den Herausforderungen stellen

Weiler Zeitung
Die Flüchtlingshilfe Kandern engagiert sich, damit Integration gelingen kann. Sprachkurse sind dafür sehr wichtig. Symbolfoto: sba Foto: Weiler Zeitung

Integration: Was gibt es Neues bei der Flüchtlingshilfe Kandern? / Ausstellung im Rathaus geplant

Die Flüchtlingshilfe Kandern steht laut Koordinator Norbert Hagemann vor neuen Herausforderungen. Neuerdings kommen hauptsächlich alleinstehende junge Männer mit geringen Bleibeaussichten. Darauf wird mit Angeboten reagiert. Aber auch allgemein tut sich viel im Rahmen des ehrenamtlichen Engagements.

Von Saskia Scherer

Kandern. Bisher kamen überwiegend Familien mit Kindern in die Gemeinschaftsunterkunft am Schwimmbad, wie Hagemann im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt. Deshalb lag neben den Sprachkursen auch ein Fokus auf der Kinderbetreuung. „Viele Menschen leben nun mittlerweile schon in der Anschlussunterbringung“, sagt Hagemann. Dort würden sie natürlich weiterhin individuell durch ehrenamtliche Helfer bei der Bewältigung ihres Alltags betreut.

Bei den Neuzugängen, die mit einer Abschiebung rechnen müssen, sei die Motivation – gerade, was den Spracherwerb angeht – jedoch nicht unbedingt die gleiche. „Aber es gibt schon einige, die die deutsche Sprache lernen wollen.“ Darum werden auch Einzelkurse angeboten. Mit der VHS sind ebenfalls Sprachkurse in Planung.

Zusätzliche Helfer wären aber willkommen – gerne auch Männer, um Kontakte zu knüpfen, so Hagemann. Mit den Hochtouristen und anderen Vereinen, die sportliche Angebote haben, sei man ebenfalls in Kontakt, um den Menschen dadurch einen Anschluss zu ermöglichen. „Das ist immer das Ziel.“

Gute Erfahrungen seien mit den offenen Treffen wie dem Näh-Café oder dem neuen „Sprechzimmer“ gemacht worden. „So lernt man Sprache am besten“, ist sich Hagemann sicher. „Die Menschen wollen Deutsch sprechen und anwenden“, kann auch Angela Schellhorn, Integrationsbeauftragte der Stadt Kandern, bestätigen. Die Nachmittage werden stets thematisch vorbereitet. Da die Teilnehmer aber ganz unterschiedliche Voraussetzungen haben, bilden sich zum Teil auch Kleingruppen.

Wünschenswert wäre laut Koordinator Hagemann eine feste Begegnungsstätte, aber dabei gebe es ein Raumproblem.

Derzeit in Planung ist die Ausstellung „Gesichter der Flucht“, die am 26. April im Kanderner Rathaus eröffnet werden soll. Diese gab es bereits im vergangenen Jahr in Lörrach. Nun sollen die Geschichten, Wünsche und Hoffnungen von Kanderner Flüchtlingen auf Stellwänden thematisiert werden. „Außerdem stellen zwei Kanderner Bürger ihre Fluchterfahrungen zur Zeit des Zweiten Weltkriegs vor“, kündigt Schellhorn an. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit Schülern der August-Macke-Schule, die sich für das Projekt gemeldet haben.

Sehr schön findet Hagemann, dass die Flüchtlinge in Kandern kaum auffallen und es keinerlei Probleme gibt. „Das ist das Ergebnis von sehr viel Engagement“, lobt er. „Ohne die Ehrenamtlichen sähe es ganz anders aus“, meint auch Schellhorn, die den großen Einsatz lobt, auch im Hinblick auf den hohen Zeitaufwand.

Bürger, die sich ebenfalls engagieren wollen, können sich bei Angela Schellhorn, Tel. 07626/9775727 oder E-Mail angela.schellhorn@kandern.de, sowie bei Norbert Hagemann, Tel. 07626/ 970484, melden.

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