Kandern Den Wald für lange Zeit geprägt

Weiler Zeitung
Der Wechsel steht kurz bevor: Zum Monatsende wird Reiner Dickele (links) seinen Posten als Revierförster in Kandern an Otto-Jesko von Schroeder übergeben. Bürgermeisterin Simone Penner würdigte seine Verdienste.Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Revierförster Reiner Dickele verabschiedet / Nachfolger  wird Otto-Jesko von Schroeder

Im Stadtwald von Kandern steht ein personeller Wechsel an. Nach 33 Jahren verabschiedet sich Revierförster Reiner Dickele zum Monatsende in den Ruhestand. Sein Nachfolger Otto-Jesko von Schroeder wird von ihm bereits eingearbeitet. Im Gemeinderat wurden die Verdienste des Scheidenden nun öffentlich gewürdigt, während der Neue sich vorstellte.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. „Auch in den Wäldern gibt es Menschen, die viel fürs Gemeinwohl geleistet haben“, begann Bürgermeisterin Simone Penner ihre Lobrede. Reiner Dickele habe dem Stadtwald das Gesicht gegeben, das wir heute sehen und in Zukunft sehen werden. Es sei wichtig, den Menschen Wissen über den Wald zu vermitteln, meinte Penner und hob in dieser Hinsicht das Engagement des Revierförsters hervor. Mit mehr Verständnis könnten der Wald in seinen Funktionen als Wirtschaftsraum und Ort für Erholungssuchende besser zusammenkommen.

Verdienste um den Wald ausgiebig gewürdigt

Die Bürgermeisterin wies auf die Verdienste des Revierförsters in Form von gesunden Bäumen, sicheren Waldwegen, aber auch Gewinnen für die Stadt hin. Sie lobte sein Engagement bei Holzversteigerungen im Kanderner Stadtwald für die Bürger und hoffte, ihn dort auch noch in Zukunft hin und wieder anzutreffen.

Penner beschrieb Dickele als „direkt, bodenständig, mit Sachverstand und verlässlich“. Laut dachte sie auch darüber nach, im Wald einen Ort nach ihm zu benennen.

Der scheidende Revierförster selbst ließ es sich nicht nehmen, ein paar Worte an Gemeinderat, Verwaltungsmitglieder und Zuschauer zu richten. Alleiniger Revierförster ist er im übrigen erst seit 2007. Davor wurde noch in Zweier- und sogar Vierer-Teams gearbeitet.

Dickele bedankte sich für die hervorragende Zusammenarbeit und die schöne Zeit. Lobend erwähnte er außerdem, dass der Landkreis für seine Nachfolge rechtzeitig gesorgt habe, so dass nun auch noch eine Einarbeitungsphase möglich ist.

„Eine Ära geht zu Ende“, bemerkte Forstrevierleiter Bernhard Schirmer, der im Anschluss die Verdienste Dickeles würdigte. Nach ersten beruflichen Erfahrungen in Todtnau kam der Förster vor 33 Jahren nach Kandern, wo er zunächst nur für den westlichen Teil des Stadtwalds zuständig war.

Holzversteigerungen kamen gut an

Schirmer attestierte dem scheidenden Förster waldbauliches Können. Früh habe Dickele auf Eichen und Douglasien gesetzt, der Kanderner Stadtwald zähle zu den ertragreichsten Forstbetrieben der Region. Schirmer erinnerte an Dickeles zehnjähriges Engagement im Gemeinderat, seine enge Zusammenarbeit mit der Verwaltung sowie die von ihm stets durchdachte Bewerkstelligung der Einsatzplanung für die Waldarbeiter. Der gute Kontakt zur Bevölkerung kam gerade auch durch die Brennholzversteigerungen zustande.

Der Forstrevierleiter lobte ferner Dickeles Anstrengungen zur Arrondierung des Stadtwaldes, die zunehmend Fortschritte machen, sowie sein Engagement für den Walderlebnispfad. „Seine Arbeit wird noch über viele Generationen hinweg zu sehen sein“, so Schirmers Fazit.

Der Stadt Kandern übergab Schirmer als Abschiedsgeschenk ein ganz besonderes Stück Fachliteratur. In dem Buch „How to balance forestry and biodiversity conservation – a view across Europe“ (deutsch: Wie man Waldbewirtschaftung und den Erhalt der Biodiversität in Einklang bringt – ein Streifzug durch Europa) mit 32 Beispielen aus 19 Ländern befindet sich nämlich ein von Dickele geschriebenes Kapitel über den Kanderner Stadtwald. Besuch aus Zentralfrankreich hatte man daraufhin bereits.

Der Nachfolger stellt sich vor

Schließlich stellte sich Nachfolger Otto-Jesko von Schroeder (33) vor. Nach einem kurzen Ausflug in die Informatik hatte sich Schroeder umorientiert. Er wollte lieber etwas Praktisches für die Natur tun. Nach seinen Studium der Forstwirtschaft in Rottenburg kam Schroeder zum Landratsamt Lörrach, zunächst in den Fachbereich Landwirtschaft, dann zur Waldwirtschaft.

Jetzt freut er sich riesig darauf, „eines der schönsten Gebiete im Landkreis“ als Revierförster übernehmen zu dürfen, wie er sagt. Seit einem einschlägigen Praktikum war dies sein Berufswunsch

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading