Kandern Der Abstand ist hier kein Problem

Weiler Zeitung

Vereinsleben: Golfclub Markgräflerland fährt Betrieb nach und nach wieder hoch / Vereinsgelände saniert

Beim Golfspielen ist nichts einfacher als das Abstand halten, sagt Peter Wetzer auf Nachfrage unserer Zeitung lachend. Wetzer ist beim Golfclub Markgräflerland für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Die 750 Mitglieder seien froh darüber, dass das sportliche Leben im Zuge der Lockerungen der Corona-Verordnung schrittweise wieder anläuft.

Von Adrian Steineck

Kandern. Auf dem 75 Hektar umfassenden Golfplatz halten sich derzeit zu Spitzenzeiten 120 Spieler auf. Wetzer nennt einen Vergleich, der die Dimensionen veranschaulicht: „Der Europa-Park umfasst etwa 150 Hektar und lässt täglich 10 000 Besucher rein.“

Schweizer kommen wieder

Auch beim Golfclub Markgräflerland hat das Vereinsleben während des Corona-Lockdowns für zwei Monate stillgestanden. Seit dem 15. Mai aber ist der Platz wieder geöffnet, zum 1. Juli kommen weitere Lockerungen. Seit Montag vergangener Woche dürfen auch wieder die Mitglieder aus der Schweiz in Kandern den Golfschläger schwingen. Das ist wichtig für den Verein, denn: „Etwa 70 Prozent unserer Mitglieder kommen aus der Schweiz und dort überwiegend aus Basel“, weiß Wetzer. Insgesamt zählt der Golfclub Markgräflerland 750 Mitglieder, davon 600 aktive Spieler, von denen wiederum 100 Jugendliche respektive junge Leute unter 25 Jahren sind.

Spielen unter Auflagen

Auch wenn das Abstand halten beim Golfspielen anders als bei sogenannten Kontaktsportarten wie Fußball oder Ringen grundsätzlich kein Problem ist: Der spielerische Alltag gestaltet sich derzeit doch anders als gewohnt. „Wir mussten unser Restaurant schließen, das mittlerweile unter den entsprechenden Corona-Auflagen wieder geöffnet ist“, schildert Wetzer die Situation. Neu ist aber, dass man sich online anmelden muss, wenn man den Platz nutzen will, sowie dass Garderoben und Duschen nicht genutzt werden können.

Das Anmelden via Internet ist laut Wetzer aber einfach und kein Hindernis. „Wie in jedem Verein gibt es ein paar Mitglieder, die sich im Internet weniger auskennen und sich dann auf anderem Weg anmelden, aber generell ist die Anmeldung sehr einfach und problemlos.“ Überhaupt würden die Spieler im Verein trotz der derzeitigen besonderen Situation auf den Golfplatz kommen, den Spaß am Spielen lasse sich niemand nehmen.

Geselliger Aspekt fehlt

Was allerdings derzeit noch fehlt, ist der gesellige Aspekt. „Ein Spieler kommt, spielt, dreht sich um und geht wieder nach Hause“, legt der Öffentlichkeitsbeauftragte dar. Das sonst für einen Verein übliche Miteinander fehle den Mitgliedern schon, weiß Wetzel aus den Gesprächen mit Spielern. Auch dem Pächter des Restaurants seien durch die coronabedingte Schließung Einnahmen verloren gegangen. Diese wieder reinzuholen, sei schwierig. Bei den wöchentlichen Turnieren, die ansonsten immer mit einem Abendessen gefeiert wurden, werde es das gesellige Miteinander noch bis mindestens Anfang August so nicht geben.

Vereinsgelände saniert

Untätig waren die Vereinsmitglieder in den vergangenen Wochen aber nicht. So wurde jüngst unter anderem der Parkplatz beim Vereinsheim des Golfclubs erweitert. auch eine sogenannte Driving Range wurde eingerichtet, eine Wiese, auf der sich die Abschlagsplätze nebeneinander reihen und die Spieler trainieren können. Offiziell vorgestellt werde das neue Gelände Anfang Juli.

Junge Mitglieder gesucht

Mit dem Gewinnen neuer und junger Mitglieder sei es auch vor Corona nicht ganz einfach gewesen, schildert Wetzer. „Golf ist für Jugendliche sicherlich nicht der coolste Sport“, sagt er. Hinzu komme, dass die Anlagen des Golfclubs Kandern „fernab vom Verkehr“ liegen würden. Die 100 jungen Leute unter 25 Jahren, die dem Verein angehören, seien überwiegend durch ihre Eltern mit dem Golfspielen in Berührung gekommen. „Es kommt selten jemand als Einzelperson mit 18 Jahren auf uns zu und sagt, er wolle bei uns Golf spielen“, legt Wetzer dar.

Relativ gut aufgestellt aber sei man bei den 30- bis 40-Jährigen, die beim Golfclub Markgräflerland unter Anleitung eines Trainers das Golfen lernen.

Ausgeglichenes Verhältnis

Ausgeglichen sei auch das Verhältnis zwischen den Geschlechtern. Wetzer spricht von etwa 55 Prozent Männern und 45 Prozent Frauen. „Es ist definitiv nicht so, dass das Golfen eine reine Frauen- oder eine reine Männersache ist“, schildert er seine Erfahrungen. So gebe es auch sogenannte Ladies-Mannschaften, die bei den sonntäglichen Vereinsturnieren mitspielen. Mittwochs spielen die Senioren, donnerstags die Frauen, und die Turniere am Wochenende sind ohnehin für jedes Mitglied gedacht, sagt Wetzer. Die Ergebnisse werden jeweils auf der Vereinshomepage veröffentlicht.

Weitere Informationen: Näheres zum Golfclub Markgräflerland gibt es im Internet unter www.golfclub-markgraeflerland.de.

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