Notwendig geworden war die Erhöhung durch die gestiegenen Betriebs- und Unterhaltskosten. So wurde das Schwimmbad bisher mit Wasser aus einer Quelle befüllt, die aber aufgrund von Umwelteinflüssen nahezu versiegt sei. Daher muss für das Befüllen des Beckens bis zu 95 Prozent Leitungswasser vom Hohlebach-Verband zugekauft werden, wie der Kämmerer auf eine Nachfrage von Martin Schellhorn (Grüne) darlegte. Dieser wies darauf hin, dass die Inflationsrate seit dem Jahr 2013 bei etwa acht Prozent liege, die Gebühren für die Nutzung des Freibads aber jetzt um bis zu 16 Prozent erhöht wurden. Hierzu sagte Merkel, dass das Kanderner Freibad auch nach der Preiserhöhung weiterhin eines der günstigsten seiner Art in der Region sei und dass andere Kommunen die Eintrittspreise für ihre Bäder in den vergangenen sieben Jahren immer wieder angehoben hätten.
Privatisierung ist vorerst vom Tisch
Der Kostendeckungsgrad des Bads betrug von 2013 bis 2018 durchschnittlich 37,86 Prozent. Hierzu brachte Günter Lenke (SPD) die Frage auf, wie das Freibad attraktiver gemacht werden könne: „Es kann nicht sein, dass wir jedes Jahr ein Minus von 300 000 Euro machen.“ Vor einigen Jahren habe die Privatisierung des städtischen Freibads im Raum gestanden, sagte Lenke. Hauptamtsleiter Reiner Pach erinnerte daran, dass sich damals herausgestellt habe, dass kein privater Betreiber das Kanderner Freibad so günstig hätte betreiben können wie die Stadt. Bürgermeisterin Penner legte dar, dass das Kanderner Freibad ein Besuchermagnet über die Stadt hinaus sei. „Die Besucher kommen teilweise von weither, um unser Bad zu besuchen“, freute sie sich.
Daniela Schmiederer (CDU/Unabhängige) hielt die vorgeschlagene Preiserhöhung für „vertretbar“. Friedrich Höferlin (Freie Wähler) sagte, dass es sich beim Schwimmbad um eine „schöne Anlage“ handele. Er sehe vielmehr beim dortigen Campingplatz Handlungsbedarf, damit dieser aufgewertet wird.