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Kandern Der Besuch im Freibad wird teurer

Weiler Zeitung
Das städtische Freibad Kandern hat sich in den vergangenen Jahren als Besuchermagnet entpuppt. Ob es in diesem Jahr öffnen kann, ist derzeit aufgrund der Corona-Pandemie aber noch fraglich.Foto: Archiv Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Erste Preiserhöhung seit sieben Jahren einstimmig beschlossen / Öffnung ist noch fraglich

Ob das Kanderner Freibad in diesem Jahr überhaupt öffnen darf, ist derzeit noch unklar. Dass die Eintrittspreise erhöht werden, steht hingegen fest: Dies wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats einstimmig beschlossen. Es ist die erste Preiserhöhung seit dem Jahr 2013.

Von Adrian Steineck

Kandern. Es sei allen bewusst, dass es eine „merkwürdige Zeit“ für diese Debatte ist, sagte der Kanderner Kämmerer Benedikt Merkel vor dem Hintergrund der Corona-Krise. Für Anfang Juni wird eine Entscheidung der Landesregierung in Bezug auf das Öffnen der Freibäder erwartet, bis dahin gelte es abzuwarten. Auch der sonst übliche Vorverkauf der Zeitkarten für das Kanderner Freibad, das üblicherweise Mitte Mai öffnet, wurde bis auf Weiteres ausgesetzt.

Die Gebühren sollen vergleichsweise moderat bleiben, wie Merkel mit Blick auch auf die Bäder in Nachbargemeinden sagte. Vorgeschlagen wurde, die Einzeleintritte für Erwachsene um 50 Cent auf 3,50 Euro zu erhöhen. Die Zwölferkarte für Erwachsene soll fünf Euro teurer werden (35 Euro), die für Jugendliche ebenfalls um fünf Euro (25 Euro). Saisonkarten für Erwachsene sollen um zwölf Euro auf 72 Euro erhöht werden, für das erste Kind um fünf Euro auf 40 Euro. Der Preis für das zweite Kind soll hingegen stabil bei 27 Euro bleiben. Die Saisonkarte für Familien soll um 20 Euro teurer werden und dann 150 Euro kosten (im Vorverkauf: 140 Euro).

Neu ist eine Gebühr für Kinder von drei bis fünf Jahren. Diese kamen bisher kostenlos in das Freibad, künftig muss für sie ein Preis von einem Euro gezahlt werden. Bei gut 7000 Kindern in diesem Alter, die das Kanderner Freibad im vergangenen Jahr besucht haben, rechne man entsprechend mit 7000 Euro an Mehreinnahmen.

Mehreinnahmen von 24 000 Euro erwartet

Insgesamt verspricht sich die Kommune von der Preiserhöhung Mehreinnahmen in Höhe von rund 24 000 Euro, die zum Ausgleich des Haushalts beitragen würden, sagte Merkel.

Bürgermeisterin Simone Penner wies aber darauf hin, dass die Freibadsaison eigentlich dieser Tage bereits beginnen würde. Je länger es dauere, bis das Freibad im Zug der Corona-Pandemie geöffnet werden kann, desto geringer seien die Einnahmen.

Notwendig geworden war die Erhöhung durch die gestiegenen Betriebs- und Unterhaltskosten. So wurde das Schwimmbad bisher mit Wasser aus einer Quelle befüllt, die aber aufgrund von Umwelteinflüssen nahezu versiegt sei. Daher muss für das Befüllen des Beckens bis zu 95 Prozent Leitungswasser vom Hohlebach-Verband zugekauft werden, wie der Kämmerer auf eine Nachfrage von Martin Schellhorn (Grüne) darlegte. Dieser wies darauf hin, dass die Inflationsrate seit dem Jahr 2013 bei etwa acht Prozent liege, die Gebühren für die Nutzung des Freibads aber jetzt um bis zu 16 Prozent erhöht wurden. Hierzu sagte Merkel, dass das Kanderner Freibad auch nach der Preiserhöhung weiterhin eines der günstigsten seiner Art in der Region sei und dass andere Kommunen die Eintrittspreise für ihre Bäder in den vergangenen sieben Jahren immer wieder angehoben hätten.

Privatisierung ist vorerst vom Tisch

Der Kostendeckungsgrad des Bads betrug von 2013 bis 2018 durchschnittlich 37,86 Prozent. Hierzu brachte Günter Lenke (SPD) die Frage auf, wie das Freibad attraktiver gemacht werden könne: „Es kann nicht sein, dass wir jedes Jahr ein Minus von 300 000 Euro machen.“ Vor einigen Jahren habe die Privatisierung des städtischen Freibads im Raum gestanden, sagte Lenke. Hauptamtsleiter Reiner Pach erinnerte daran, dass sich damals herausgestellt habe, dass kein privater Betreiber das Kanderner Freibad so günstig hätte betreiben können wie die Stadt. Bürgermeisterin Penner legte dar, dass das Kanderner Freibad ein Besuchermagnet über die Stadt hinaus sei. „Die Besucher kommen teilweise von weither, um unser Bad zu besuchen“, freute sie sich.

Daniela Schmiederer (CDU/Unabhängige) hielt die vorgeschlagene Preiserhöhung für „vertretbar“. Friedrich Höferlin (Freie Wähler) sagte, dass es sich beim Schwimmbad um eine „schöne Anlage“ handele. Er sehe vielmehr beim dortigen Campingplatz Handlungsbedarf, damit dieser aufgewertet wird.

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