Kandern Der erste Jahrmarkt in Kandern seit zwei Jahren

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Eine große Vielfalt an Waren gab es gestern beim Spätjahrmarkt in Kandern. Foto: Alexandra Günzschel

Spätjahrmarkt: Standbetreiber halten Stadt die Treue / Vielleicht letzte Gelegenheit für lange Zeit

Kandern (ag). Zwar mit Maske und ohne Imbissstände, aber immerhin ein Markt: So sahen es gestern viele Besucher, aber auch die Händler beim Kanderner Spätjahrmarkt, der in abgespeckter Form doch noch stattfinden konnte. Es war der erste Markt in Kandern seit zwei Jahren. Und viele Beschicker befürchten, es wird auch der letzte für die kommenden Monate sein.

Nicht wenige von ihnen sind Stammgäste in Kandern seit Jahrzehnten. Und sie haben auch ihre Stammgäste – auf die auch gestern wieder Verlass war, wie einige Händler verlauten ließen.

Unter ihnen zum Beispiel der Schuhcreme-Verkäufer, der sich Giovanni Bordello nennt. „Kandern ist ein schöner Markt“, sagt er. Der Händler hatte durch die Pandemie enorme Einkommensverluste zu beklagen. Die staatliche Beihilfe half nur wenig, die Unterstützung durch die Familie schon eher, wie er sagt. Nun sieht er schon die nächste Durststrecke auf sich zukommen.

Veränderungen im Kaufverhalten hat Bordello aber auch schon in den Jahren vor der Pandemie festgestellt. „Die großen Discounter auf der grünen Wiese lassen die Städte ausbluten“, kritisiert der Händler.

Optimistischer zeigt sich Michael Schuster, der unter anderem Schmuck verkauft. Allerdings ist ihm das Wetter für Kanderner Verhältnisse ein wenig zu gut. „Im ländlichen Raum geht man bei Sonnenschein in den Wald oder den Garten, wo Arbeiten zu erledigen sind“, so seine Erfahrung.

Ein paar Stände weiter verkauft Gerhard Merkel Arbeitsbekleidung und T-Shirts mit witzigen Sprüchen, die er vor Ort auch bedruckt. Der Händler spricht von weniger Laufkundschaft als sonst auf diesem speziellen Kanderner Markt.

Seine Standnachbarin Kathrin Gland aus Rickenbach ist mit ihren selbst angefertigten Schmuckstücken zum ersten Mal in Kandern dabei. Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft, das vermutlich wegbrechen wird, wollte sie diese Chance ergreifen. Wie Merkel hofft sie nun auf bessere Geschäfte im kommenden Jahr.

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