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Kandern Der lange Weg zum eigenen Baugrundstück

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Beschluss: Zweiter Startschuss für das Neubaugebiet „Mittelberg-Tal“ nach Änderung des Bebauungsplans

Kandern - Der lange Weg bis zum endgültigen Startschuss für das Baugebiet „Mittelberg-Tal“ in Feuerbach wirkt wie eine unendliche Geschichte.

Vor sieben Jahren kam im Ortschaftsrat zum ersten Mal der Wunsch auf, jungen Familien das Bauen vor Ort zu ermöglichen. Einige Jahre später bekam das Vorhaben dann seinen Namen. Über die geeignete Lage und Größe wurde noch lange diskutiert. Dabei konnte man eigentlich nie in Ruhe planen, da immer klar war, dass viele Bauwillige auf eine Entscheidung warten.

Schließlich wurde der Bebauungsplan im Dezember 2018 rechtskräftig. Dass er zwei Jahre später für einige letzte Änderungen noch einmal neu aufgestellt werden musste, sorgte für Verdruss im Ratsrund. Nach der erneuten Offenlage wurden diese Änderungen nun bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossen.

Hintergrund der geplanten Änderungen waren missverständliche beziehungsweise nicht bedarfsgerechte Festsetzungen bei der Bauweise, den Nebenanlagen und Grünflächen. So wurden zum Beispiel die Regelungen zur Dachform, zu den Dachaufbauten und den Einfriedungen geändert. Im 1,76 Hektar großen Baugebiet sind Einzel- und Doppelhäuser vorgesehen. Auch naturschutzrechtliche Vorgaben waren im Text zu ergänzen.

Die Änderung des Bebauungsplans erfolgte, wie auch schon bei der ersten Aufstellung im beschleunigten Verfahren ohne frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit.

Insgesamt wurden bei der Offenlage vier Stellungnahmen von Bürgern abgegeben. Auch gab es Stellungnahmen von Behörden sowie Trägern öffentlicher Belange, bei denen größtenteils eine Kenntnisnahme genügte. Kritisiert wird beispielsweise die mit 50 Einwohnern pro Hektar relativ geringe Wohndichte, die aber im Ortsteil Feuerbach akzeptiert wird.

Umgesetzt werden soll die Empfehlung des Landes-Naturschutzverbands, bei Ausgleichsmaßnahmen auf privaten Flächen einen Grundbucheintrag zur rechtlichen Verankerung vorzusehen.

Aufgrund der privaten Stellungnahmen wurde in der Satzung ergänzt, dass Flachdächer nicht zu begrünen sind, wenn sie als Terrasse genutzt werden. Ein Grundstück wurde auf Wunsch des Eigentümers wieder aus dem Bebauungsplan herausgenommen. Hier gab es offenbar Diskussionsbedarf hinsichtlich der Festsetzung eines Eidechsenhabitats. Man kam zu dem Schluss, dass eine solche Festsetzung nicht notwendig ist, da der Artenschutz im Falle einer Besiedlung ohnehin greift. Nicht nachgekommen wurde dem Wunsch nach einer Vergrößerung der Traufhöhe bei den späteren Bauvorhaben. Dies wäre nicht ortsbildverträglich, hieß es.

Bevor der Gemeinderat am Montag den Beschluss fasste, waren die Stellungnahmen im Technischen Ausschuss vorberaten worden. Hier sprach Planer Stephan Färber von einer regelrechten Verwaltungsodyssee. Der Technische Ausschuss hatte bei fünf Ja- und zwei Nein-Stimmen zugestimmt

Bürgermeisterin Simone Penner erklärte die Verzögerungen mit Forderungen der Unteren Naturschutzbehörde, nachdem der Bebauungsplan bereits fertig war. Auch habe ein erforderliches Treffen mit dem Landratsamt wegen Corona bis zum Sommer verschoben werden müssen. „Wir sind jetzt in der Pflicht“, sagte sie und kündigte eine zeitnahe Vergabe der Grundstücke an.

Im Gemeinderat hatte Ulrike Lerner das Schlusswort, mit dem sie für viele ihrer Ratskollegen sprach: „Wir sind froh, dass die Bürger nun endlich loslegen können und noch nicht abgewandert sind.“

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