Kandern Der Naturkindergarten kommt

Alexandra Günzschel
Für den Waldkindergarten wird nun so schnell wie möglich ein Bauwagen gesucht. Foto: Pixabay

Gemeinderat: Für das Projekt in Tannenkirch hat sich doch noch ein freier Träger gefunden

Das Projekt „Naturkindergarten Tannenkirch“ schien schon gestorben zu sein, nachdem die evangelische Kirche aus organisatorischen Gründen als Betreiber abgesagt hatte. Doch nun hat sich mit der „SenseAbilityAcademy“ überraschend doch noch ein Betreiber in freier Trägerschaft für die geplante Einrichtung im Wald gefunden.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Und weil Kindergartenplätze derzeit in Kandern dringend benötigt werden, will sich die Stadtverwaltung mit der Umsetzung beeilen, nachdem sie vom Gemeinderat grünes Licht für die Einrichtung des Kindergartens bekommen hat. Ob es schon mit Beginn des neuen Kindergartenjahrs im September klappen wird, wollte Bürgermeisterin Simone Penner jedoch ausdrücklich nicht versprechen.

Die „SenseAbilityAcademy“ betreibt bereits ein ganze Reihe von Waldkindergärten, seit neustem auch einen in Rheinfelden. Mitbegründerin Asha Scherbach hatte das Konzept des freien Trägers bereits im Verwaltungsausschuss der Stadt Kandern vorgestellt. Auch der entscheidenden Gemeinderatssitzung wohnte sie bei, hatte aber nur Zeit, um sich kurz vorzustellen.

Scherbach sprach davon, dass ihre Leidenschaft für Waldkindergärten mit ihrem Sohn begonnen habe. 20 solche Einrichtungen habe sie mittlerweile gegründet, bei elf sei sie in leitender Funktion tätig. Über eine befreundete Erzieherin wurde sie auf das Problem in Kandern aufmerksam. Sie ist überzeugt, dass der Waldkindergarten in Tannenkirch zeitnah umgesetzt werden kann.

Optimistisch ist sie auch im Hinblick auf die Generierung von Fachkräften. Für die geplante Gruppe mit 20 Kindern ab drei Jahren sind drei Stellen vorgesehen. Scherbach berichtete von in der Regel vielen Bewerbungen für Waldkindergärten. Für möglich hielt sie auch einen Austausch mit Springer-Stellen in Rheinfelden.

Das Draußensein gehört zum Konzept eines Waldkindergartens

Das Konzept sieht vor, dass die Kinder fast immer draußen sind. Auf Spielzeug wird dabei weitgehend verzichtet. Ein Bauwagen dient dem Schutz bei widrigen Wetterlagen und ist gleichzeitig Materiallager. Elektrizität und fließendes Wasser wird es nicht geben, stattdessen soll eine Komposttoilette eingerichtet werden. Der Mittagstisch ist vegetarisch. Im Tagesverlauf sind Ausflüge, aber auch ruhigere Aktivitäten vorgesehen.

Die Stadtverwaltung will sich nach dem einstimmigen Beschluss nun schnellstmöglich um einen Bauwagen bemühen. Notwendig sind weiterhin noch Rücksprachen mit dem zuständigen Förster, eine Baugenehmigung sowie das Herrichten der Flächen für den Naturkindergarten.

Wie bei anderen Kindertagesstätten auch werden die Betriebskosten von der Stadt übernommen, soweit sie nicht von den Einnahmen gedeckt sind. Bei dem vorgeschlagenen Betrieb der Einrichtung mit verlängerten Öffnungszeiten von 7.45 bis 14.35 Uhr wird mit jährlichen Kosten in Höhe von 66 900 Euro für die Stadt gerechnet.

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