Auftritte beim Winzerfest
Unvergessen bleiben seine Auftritte beim Winzerfest Efringen-Kirchen, als er beim Showprogramm des Musikvereins 20 Jahre lang Moderator und zusammen mit Ralf Weber Sänger war.
Auch als musikalischer Leiter verschiedener Blasorchester in der Region hat er sich einen Namen gemacht. Nach mehreren Dirigentenkursen beim Alemannischen Musikverband unter Rudolf Wolpensinger und 1978 erfolgreich abgeschlossener Dirigentenprüfung hatte Wengert auch drei Jahre lang Dirigentenkurse an der Musik-Akademie Basel bei Albert Kaiser sowie später Weiterbildungskurse bei Hermann Egner absolviert.
Ob beim Jugendorchester Markgräflerland (1978 bis 1988), als Interimsdirigent beim Musikverein Efringen-Kirchen, als Dirigent der Stadtmusik Kandern (1979 bis 1999), des Musikvereins Grenzach (1999 bis 2002), des Musikvereins Eggenertal (2002 bis 2011) oder zuletzt des Musikvereins Märkt (2013 bis 2022): Überall hat Thomas Wengert mit seiner professionellen Arbeit Impulse gesetzt und Spuren hinterlassen.
Musik als Lebensgefühl
Sein Erfolgsrezept: Aus der Erkenntnis, dass Musik ein Lebensgefühl ist, setzte einer der dienstältesten Dirigenten der Region nicht nur auf eine Musikrichtung, sondern pflegte neben der volkstümlichen auch die symphonische und moderne Blasmusik – beispielsweise von der Filmmusik bis hin zu bekannten Rock- und Pop-Liedern. „Ich habe immer verschiedene Musikstile gepflegt“, sagt er.
Mit dem Kanderner Blasmusikorchester spielte er zum Beispiel schon in den 1980er Jahren den Klassiker der Rockmusik „Music was my first love“ von John Miles. Sein erstes Konzert in Kandern ist ihm noch in bester Erinnerung: 700 Zuhörer kamen in die Sporthalle. Weitere Höhepunkte waren während seiner Obereggener Zeit die „Musical Night“ auf Schloss Bürgeln, wo 500 Zuhörer die Open-Air-Veranstaltung besuchten, oder beispielsweise die Auftritte bei der 850-Jahr-Feier in Märkt.
Wie sehr Thomas Wengert, der neben der Trompete auch das Flügelhorn spielt, die Musik fesselt, hat die veranstaltungslose Pandemiezeit gezeigt. Zusammen mit Edgar Stüber produzierte er Musikvideos und stellte sie auf YouTube ein. Darüber hinaus veranstaltete er mit seiner in den USA gebauten und aus dem Jahr 1971 stammenden Trompete C. G. Conn zur Freude seiner Kanderner Nachbarn 28 Balkonkonzerte, die stets viel Beifall fanden.
Abschied vom Pult
Die vergangenen zwei Jahre hätten seinen Abschied vom Dirigentenpult beschleunigt, sagt er. Jetzt greift der 64-Jährige „nur“ noch zum Instrument, beim Musikverein Efringen-Kirchen oder mit einzelnen Musikformationen wie „Blechfieber“. Ob als Musiker oder Dirigent, das Ziel war und ist immer dasselbe: Thomas Wengert will mit der Musik begeistern und andere motivieren. Er lebt die musikalische Leidenschaft.
Zu Wengerts Hobbys gehört zudem seit mehr als zwei Jahrzehnten die aktive Saalfasnacht bei der Kanderner Narrenzunft Brezele Buebe, in der auch seine Frau Beate aktiv ist. Neben seinen Auftritten an den Zunftabenden mit dem „Dreigestirn“ schreibt er auch fasnächtliche Texte und textet Lieder um.
Während der Sommermonate sieht man den passionierten Schwimmer täglich im Kanderner Freibad, wo er zusammen mit seiner Frau mindestens 1000 Meter absolviert. Zudem werden seine Kochkünste geschätzt. Langeweile ist dem 64-Jährigen im Ruhestand jedenfalls ein Fremdwort.