Kandern Die Sehnsucht nach Konzerten

Weiler Zeitung
Simone Moos, aufstrebende Schlagersängerin aus Sitzenkirch, treibt gerne Sport an der frischen Luft. Beim Nordic-Walking marschiert sie gerne zu ihren Lieblingsplätzen wie etwa der Sausenburg oder sie dreht eine Runde über den Kanderner Golfplatz. Foto: Kaja Wohlschlegel Foto: Weiler Zeitung

Porträt: Schlagersängerin Simone Moos mit neuem Hit / Genussmensch hat 50 Kilo abgenommen

Die Scheinwerfer gehen an, Simone Moos legt den Hebel um, springt auf die Bühne und strahlt. Während die aufstrebende Schlagersängerin aus Sitzenkirch ihren neuen Hit „Komm sag mir’s ins Gesicht“ präsentiert, flirtet und schäkert sie mit dem Publikum. Sie gibt Vollgas, um ihren Fans ein paar unbeschwerte Stunden zu verschaffen. Reines Wunschdenken: Denn seit der Pandemie bleibt das Rampenlicht aus, und zwar nicht nur für sie, sondern für alle Künstler.

Kandern-Sitzenkirch (wok). „Ich will endlich wieder Konzerte geben“, sagt Simone Moos. Natürlich freut sie sich, dass inzwischen einige Radiosender, wie etwa „Radio Schlagerparadies“ „VHR“ oder „Radio Paloma“, ihre Hits spielen. Aber es sei keineswegs vergleichbar mit einem Live-Auftritt vor einer wogenden und tanzenden Menschenmenge. Jetzt hofft Moos, dass sie bei der Fernsehsendung „Immer wieder sonntags“ ihren neuen Song präsentieren kann. Bei „Komm sag mir’s ins Gesicht“ geht es um eine verlassene Frau, die nicht wahrhaben will, dass sie ihren Liebsten an eine andere verloren hat.

Videodreh in der Schweiz

Das Video dazu wurde am schweizerischen Walensee aufgenommen. Sie hatte ihren Koffer schon mit allerhand Bühnenoutfits gepackt, als am Vorabend des Drehs der Produzent anrief und ihr sagte, sie solle im Video lediglich ein weißes Männerhemd tragen. „Und wo bitte kriege ich um halb elf in der Nacht ein weißes Hemd her?“, stöhnte sie. Doch auf ihren Nachbarn ist stets Verlass. Er sei einer der Freunde, den sie zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen kann. „Komm rüber“, sagte er am Telefon, „ich habe ein einziges weißes Hemd, das kannste haben“.

Musik gibt ihr Kraft

„Musik ist meine Kraftquelle“, sagt Simone Moos. Doch sie kann längst nicht davon leben. Von ihrem Vollzeit-Job als Social Media Managerin im Bereich Online-Marketing steckt sie jeden Cent, den sie nicht zum Leben braucht, in ihre Karriere. Natürlich wäre es Simone Moos nicht unrecht, wenn ihre Laufbahn ähnliche Züge annimmt, wie die ihrer Vorbilder Helene Fischer, Sarah Connor oder Ina Müller. Dennoch würde sie niemals alles singen oder tun, nur, um bekannt zu werden. „Dafür habe ich schon zu viel erlebt“, sagt die 36-Jährige. Der Text solle Kraft haben, wie auch beim aktuellen Hit: „Ich will immer wissen, woran ich bin“, sagt sie. Die Wahrheit sei oft schmerzhaft, doch schaffe sie Klarheit.

Die Sängerin hat sich bewusst keinen Künstlernamen zugelegt: „Ich bin als Simone Moos groß geworden und habe als Simone Moos viel Lebenserfahrung gesammelt“, sagt sie. Sie wolle auch in der Sprache singen, in der sie sich am besten ausdrücken kann, und zwar auf deutsch.

Die Sängerin will authentisch sein. Auf der Bühne sei sie zu 80 Prozent die Simone Moos, die sie auch privat ist. Die verbleibenden 20 Prozent seien Äußerlichkeiten: Daheim ist sie ungeschminkt und in Jogging-Hosen – auf der Bühne aufgebrezelt und in funkelndem Look.

Ihre Freunde erden sie

Seit ihre Karriere so richtig in Fahrt kommt, melden sich viele Freunde von früher, die sich über ihren Erfolg freuen, erzählt die Sängerin. Und doch will sie nach wie vor die Freundin sein, die sie immer war und hofft, dass ihre Freunde sie erden, falls eines Tages die Karriere „so richtig durch die Decke geht“.

Wobei: die „alte“ Simone Moos gibt es nicht mehr. 50 Kilo oder vier Kleidergrößen sind davon weggeschmolzen durch eiserne Diät und dadurch, dass sie sich vieles verkniffen hat, was schmeckt. „Leider gehöre ich nicht zu den Menschen, denen etwas auf den Magen schlägt“, grinst sie und gesteht, dass sie in jeder noch so aussichtslosen Lebenslage essen könne. Und so kam es schleichend, dass die Waage irgendwann im satten dreistelligen Bereich das Gewicht anzeigte. Simone Moos fühlte sich unwohl.

Eine Reportage im Fernsehen über jemanden, der extrem abgenommen hat, stachelte sie an: „Was der kann, kann ich auch“, sagte sich Simone Moos und machte sich auf den unbequemen Weg der Veränderung. Sie addierte penibel Kalorien und „Weight-Watcher-Punkte“, und sie fing an Sport zu treiben. Mit der Diät verflüchtigten sich auch alle Selbstzweifel, Versagensängste oder die Sorge, nicht zu genügen. In ihrer neuen Kleidergröße 38 finden außer Simone Moos auch ein gesundes Selbstbewusstsein, Wagemut sowie die Unerschrockenheit allem Neuen gegenüber Platz.

Die Naturliebhaberin ist fast täglich mit ihren Nordic-Walking-Stöcken unterwegs zu ihren Lieblingsplätzen. Oft dreht sie eine Runde im hinteren Kandertal, über den Kanderner Golfplatz oder hinauf zur Sausenburg. Draußen im Wald tankt sie Kraft, „durchlüftet das Gehirn“ und schafft dadurch Platz für neue Ideen.  Simone Moos bietet ihre Hits über sämtliche Streaming-Dienste wie Amazon, AppleMusic, Spotify oder Deezer zum Download an. Wer die Sängerin außerdem unterstützen möchte, kann sich bei den bekannten Radiosendern einen ihrer Hits wünschen. Näheres im Internet unter www.simone-moos.de.

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