Mit 16 Jahren verdiente er sich sein Taschengeld als Mitglied der Coverband von Heinz Übel aus Egerten. Mit 18 Jahren schenkte ihm sein Freund und Musikpartner Karl Friedrich Gerber ein Buch über elektronische Musik von Werner Kaegi. Nachhaltigen Eindruck hat bei dem jungen Musikfan auch der Auftritt der Kölner Gruppe „Can“ in Lörrach-Haagen hinterlassen. Das Neue, das Experiment, reizte ihn schon immer, wie er sagt.
Die Musik zum Beruf machen wollte Matthias nicht. Zunächst lernte er Feinmechaniker und Kaufmann im Geschäft seines Vaters, dann Maschinenbautechniker. Es folgten ein Studium der Feinwerktechnik in Furtwangen und ein Nachdiplom in Informatik in der Schweiz. Beide Studiengänge halfen und helfen dem Schlagzeuger bei seinen Musikprojekten.
Nach vielen Jahren in der Industrie unterrichtete der Wollbacher bis zur Pensionierung an diversen Schulen in Lörrach. Die Musik hat ihn aber auch während seines Berufslebens nie losgelassen. Im Jahr 1992 gründete er zusammen mit seiner Frau das Jazz Projekt Binzen (JPB). Der Verein bot unter anderem Workshops mit dem Jazzpädagogen Joe Viera an.
Bei seinem aktuellen Projekt „Afrigal“ steht afrikanische Musik im Mittelpunkt. Wie so oft bei Matthias sind es vor allem Trommeln und der Computer samt eigenen Programmen, die bei der Umsetzung zum Einsatz kommen. Einen Sound zu kreieren, den es noch nicht gab, nennt er als großen Antrieb. Andererseits will er einen Beitrag zum Hörenlernen leisten und mehr Menschen einen Weg zur elektronischen Klangmusik öffnen.
Ein Auftritt im September mit Bruno Spoerri im Reforum der Firma Resin in Binzen ist bereits fest eingeplant. Ob dazu auch schon die krabbelnden Erdbewohner beitragen werden, steht indes noch nicht fest.