Kandern Ein Badevergnügen mit Auflagen

Adrian Steineck
Baden nur im Schichtbetrieb: Dieses Jahr wird im Kanderner Freibad einiges anders sein als gewohnt. Foto: Weiler Zeitung

Freizeit: Kanderner Freibad öffnet am 22. Juni seine Pforten / Besuch nur im Schichtbetrieb möglich

Kandern - Das Freibad Kandern wird am kommenden Montag, 22. Juni, wieder seine Pforten öffnen. Ein ungetrübtes Badevergnügen wie in der Vergangenheit gibt es dieses Jahr aber nicht: Die Corona-Pandemie macht zahlreiche besondere Vorkehrungen notwendig.

Eintrittskarten für das Freibad Kandern können nur über das Buchungsportal auf der städtischen Internetseite erworben werden. Einen Vorverkauf gibt es dieses Jahr nicht, ebenso wenig wie die bisher üblichen Zwölfer- oder Jahreskarten. „Es dürften eigentlich keine Jahreskarten für 2020 im Umlauf sein“, legte der Kämmerer Benedikt Merkel in der Sitzung des Verwaltungsausschusses auf eine Nachfrage von Gabriele Weber (SPD) dar. Wer aber eine hat, kann sich im Freibad melden und diese auf das Jahr 2021 übertragen lassen. Möglich sind dieses Jahr lediglich Einzeleintritte.

Drei-Schicht-Betrieb

Neu ist in dieser Saison auch, dass im Schichtbetrieb gebadet wird. Von 9 bis 11 Uhr steht das Becken den Frühschwimmern zur Verfügung. Danach kann von 12 bis 15.30 Uhr oder von 16.30 bis 20 Uhr gebadet werden, wobei je nach Auslastung des Bades bei der Buchung das entsprechende Zeitfenster zugeteilt wird. Nach jeder Schicht wird das Bad komplett geräumt und gereinigt. Es sei grundsätzlich zwar auch möglich, den ganzen Tag über im Bad zu bleiben, sagte Bürgermeisterin Simone Penner auf eine Nachfrage aus dem Verwaltungsausschuss. Aber: „Wer den ganzen Tag kommt, muss zweimal für eine Stunde raus und dreimal Eintritt bezahlen“, legte sie dar.

Maximal 600 Personen

Auch die Zahl der Personen ist begrenzt: Pro Schicht dürfen sich maximal 600 Badelustige im Freibad aufhalten. Diese Zahl soll sicherstellen, dass die entsprechenden Abstandsregelungen der Corona-Verordnung eingehalten werden, und wurde aufgrund der Größe der Wasser- und Gesamtfläche des Bades ermittelt, wie der Gemeindekämmerer erklärte.

Buchung nur online

Die Buchung ist ausschließlich online möglich, Telefonbuchungen gibt es dieses Jahr nicht. „Das ist wie bei Theaterkarten“, bejahte Penner auf Nachfrage von Weber, die wissen wollte, ob man bei der Buchung sofort eine Nachricht erhält, wenn das Bad zum gewünschten Zeitraum bereits voll ist. Damit soll sichergestellt werden, dass die vorgeschriebene Höchstzahl an Besuchern eingehalten wird. „Es ist wichtig, Warteschlangen an der Freibadkasse zu vermeiden und Enttäuschungen vorzubeugen, wenn der Kassenwart einer eigens angereisten Familie erst vor Ort mitteilen muss, dass das Bad schon voll ist“, legte die Bürgermeisterin dar.

Zugleich soll sich durch die Online-Buchung lückenlos nachverfolgen lassen, wer wann das Freibad besucht hat. Letzteres ist im Sinne des Infektionsschutzes ähnlich wie bei Restaurantbesuchen notwendig, bei denen seit der Wiedereröffnung ebenfalls Name und Kontaktdaten angegeben werden müssen, ergänzte Merkel.

Fragen aus dem Gremium

Irmgard Brombacher (Freie Wähler) wollte wissen, wie das mit der Bezahlung sei. Wenn man etwa drei Tage vor einem Badbesuch ein Ticket online buche und dies im Voraus bezahle, riskiere man, dass an dem entsprechenden Tag eine Gewitterfront aufzieht. Die Bezahlung im Voraus sei eine der vielen Einschränkungen in diesem Jahr, sagte Penner. „Wir alle tragen das Risiko gemeinsam“, meinte sie mit Blick darauf, dass man auch während des Besuchs im Bad nicht vor Wetterunbilden gefeit sei.

Andrea Schammler (Grüne) fragte, ob jemand, der keinen Internetanschluss habe, auch über die Touristinformation buchen und dort dann seine Buchungsunterlagen ausdrucken lassen könne. Dies sei möglich, sagte Penner und appellierte: „Kommen Sie gerne auf uns zu.“ Wie so vieles in der ungewohnten Corona-Situation könne auch der Badbetrieb unter den gegebenen Bedingungen am Anfang etwas holprig sein.

Hygienekonzept erstellt

Johann Albrecht (Freie Wähler) freute sich darüber, dass es gelinge, das Bad dieses Jahr überhaupt zu öffnen. Er fragte aber auch, ob das Duschen im Freibad dieses Jahr möglich sei. Hierzu sagte Penner, dass gerade in Zusammenarbeit mit dem Freibadpersonal ein entsprechendes Hygienekonzept erstellt werde. Aber es sei davon auszugehen, dass nicht alle Duschen geöffnet werden können. Albrecht verwies auch darauf, dass das Freibad schon in normalen Jahren ein Zuschussbetrieb „im sechsstelligen Bereich“ sei. „Dieses Jahr wird es wohl noch teurer“, sagte Albrecht mit Blick auf den externen Sicherheitsdienst, der im Auftrag der Stadt Kandern im Bedarfsfall die Einhaltung der Corona-Regeln sicherstellen soll. Man habe, so Penner, mehrere Angebote von Sicherheitsdienstleistern eingeholt und sich dann für das vom Kosten-Leistungsverhältnis her Überzeugendste entschieden.

Eigene Quellen genutzt

Merkel verwies auch darauf, dass die Beckenfüllung komplett durch die eigenen Quellen sichergestellt werden konnte und kein städtisches Wasser zugekauft werden musste.

Der Verwaltungsausschuss sprach sich nach der Beratung einstimmig für die Öffnung des Freibads unter den geschilderten Bedingungen aus.

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