Sogar als der Schuppen eines Tages bei einem seiner Experimente Feuer fängt und abrennt, die Geschichte beschreibt der Großneffe in seinem Buch über seinen berühmten Großonkel, lässt ihn seine Mutter weiter gewähren. Mit den anderen Jungen aus dem Dorf hat er keinen Kontakt. Er bleibt für sich, ein Außenseiter, Einzelgänger, einer, der nicht ins Wollbacher Dorfleben passt. Neben seinen Naturstudien beschäftigt er sich intensiv mit der Philosophie von Laotse, Nietzsche und Zarathustra.
Nach dem Besuch der Realschule in Schopfheim wechselt Friedrich Ritter auf die Oberrealschule in Freiburg, wo er 1906 sein Abitur ablegt. Anschließend beginnt er ein Medizinstudium. Dort knüpft er Kontakte zur Studentenvereinigung „Teutonen“. Ritter wird in Berichten als „kleiner, muskulöser Mann mit selbstbewusster Stirn und stark lockigem Haar“ beschrieben. Im ersten Weltkrieg meldet er sich als Freiwilliger, kehrt jedoch traumatisiert aus dem Krieg zurück. 1923 nimmt er sein Studium wieder auf, unter anderem an der Technischen Hochschule in Darmstadt. Dort lernt er die Opernsängerin Mila kennen.
Obwohl Friedrich allem Anschein nach sich alles andere als charmant und feinfühlig gegenüber Frauen zeigt, verliebt sie sich in ihn, die beiden heiraten.
Das Paar zieht nach Berlin, dort legt Friedrich Ritter sein medizinisches und zahnmedizinisches Staatsexamen ab und lässt sich als praktizierender Arzt nieder.