Kandern Ein vielgestaltiges Kunstspektrum

Walter Bronner
Die drei Haupt-Leihgeber der aktuellen Sonderausstellung im Kanderner Museum (v. l.) Marc Elchinger, Hermann Hakenjos und Rainer Syring bei der Eröffnungsfeier. Foto: Walter Bronner

Sonderausstellung „Mensch und Tier“ im Kanderner Heimat- und Keramikmuseum eröffnet.

Kandern - Vier wesentliche Merkmale der neuen Sonderausstellung im Kanderner Heimat- und Keramikmuseum stellte Bürgermeister Christian Renkert bei der Eröffnungsfeier besonders heraus.

Zum einen waren dies die etlichen Objekte von Künstlern, die fast in Vergessenheit geraten sind, des Weiteren die Bedeutungsvielfalt des Themenkreises „Mensch und Tier“, sodann die hohe Qualität der ausgewählten Exponate und schließlich die erneut bekräftigte Partnerschaft mit dem Elsässer Töpferstädtchen Soufflenheim. Letzteres war auch sichtbar auf dem von Anton Josef Martin gestalteten Ausstellungsplakat, das Abbildungen einer Tierplastik des Soufflenheimer Jugendstilmeisters Léon Elchinger mit einer abstrahierten weiblichen Tonfigur des 2006 verstorbenen Kanderner Kunstkeramikers Horst Kerstan vereint.

„Ein fröhliches Plakat“ befand Kustodin Gisela van Mahnen in ihren Dankesworten an die Leihgeber diesseits und jenseits des Rheins. Darunter auch Hermann Hakenjos, der die Ausstellung kuratierte und in seinem Einführungsvortrag die verschiedenen Aspekte der imposanten Werkschau beleuchtete.

Sein Augenmerk galt etwa den Mensch-Tier-Beziehungen nebst in karierte Tierdarstellung integrierte menschliche Eigenheiten, und die jeweils separaten Darstellungen beiderlei Geschöpfe. Aufschlussreich interpretierte er dabei das breit gefächerte schöpferische Spektrum der Ausstellungsstücke in Form von Plastiken, Reliefs, dekorierten Schalen, Vasen und Wandtellern, aber auch Zeichnungen, Dekorentwürfen und Materialbildern.

Elite der Keramiker

Ebenso beleuchtet wurden Werk und Wirken ihrer Schöpfer, von denen die Kanderner Keramiker-Elite mit Kreationen von Richard Bampi, Jürgen Brodwolf, Hermann Karl Hakenjos, Horst Kerstan und Hermann Messerschmidt vertreten ist, ergänzt von malerischen Arbeiten Brodwolfs. Als Objekte mit Bezug zu Kandern erwähnte Hakenjos Werke von August Macke, Max Laeuger, Gustav Heinkel und Bernhard Hoetger.

Zu den Elsässer Leihgaben, darunter Referenzstücke von Léon Elchinger und andere Soufflenheimer Objekte, die dort für die Kunstabteilungen einst renommierter französischer Kaufhäuser hergestellt wurden, gab der Rainer Syring aufschlussreiche Informationen.

Auch fast Vergessenes kommt wieder ans Licht: wie die kürzlich an Kandern gelangte Schenkung etlicher Kreationen der jung verstorbenen Erna Kientz-Vogel, die einige Zeit in Bampis Werkstatt gearbeitet hatte, aber auch ein paar volkstümliche Kleinplastiken aus der ehemaligen Kunsttöpferei Kandern.

Musikalisch verschönt wurde die Feier vom jungen Klavierspieler Jason Vidor mit den Stücken „Earth Song“, „Mad World“ und „A hard Day’s Night“. Und wie immer kredenzten abschließend Mitglieder des Markgräfler Trachtenvereins ein Gläschen Wein sowie die obligaten Kanderner Brezeln.

Ausstellungszeiten bis 27. Oktober sind jeweils mittwochs von 15 bis 17.30 Uhr sowie sonntags von 10 bis 12.30 und 14 bis 16 Uhr.

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