Kandern Ein Viererbob für die kleine Formel 1

Weiler Zeitung

Schülerwettbewerb: Vielversprechender Miniatur-Rennwagen an der August-Macke-Schule entwickelt

Einen kleinen Bobschlitten mit Golfballmuster auf Rädern haben Schüler der August-Macke-Gemeinschaftsschule in Kandern entworfen. Am Wochenende wollen sie mit diesem Gefährt aus Hartschaum beim Regionalwettbewerb „Formel 1 in der Schule“ in Offenburg Geschwindigkeitsrekorde brechen. Techniklehrer Michael Pipek ist optimistisch, dass das gelingt.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. „Formel 1 in der Schule“ ist ein Technologie-Wettbewerb, bei dem Schüler einen Miniatur-Formel 1-Rennwagen am Computer entwickeln, fertigen und anschließend ins Rennen schicken. In Regionalwettkämpfen und einer Deutschen Meisterschaft treten die mit Gaspatronen angetriebenen Gefährte auf einer 20 Meter langen Rennstrecke gegeneinander an. Das Siegerteam vertritt Deutschland bei der Weltmeisterschaft, die immer im Vorfeld eines Formel1-Grand Prix’ stattfindet. Entscheidend ist dabei die Teamleistung aus Konstruktion, Fertigung, Reaktionszeit, Geschwindigkeit, Businessplan und Präsentation.

„Wir sind die einzige Gemeinschaftsschule weit und breit, die an diesem Wettbewerb teilnimmt“, verkündet Rektorin Ursula Ganzke stolz. Möglich wurde dies durch ein engagiertes Team aus drei Schülern und einer Schülerin, die sich schließlich für das Projekt zusammengefunden hatten: Um die Entwicklung und Forschung kümmerten sich Luca Sieben (14) und Kane Gehrmann (13), Jaqueline Kraut (14) war für das Marketing, die Ressourcen und das Zeitmanagement verantwortlich, während Denis Bancio (15) die Rolle des Teammanagers und Konstrukteurs übernahm. Damit bilden sie innerhalb des Wettbewerbs ein Juniorteam (bis 15 Jahre) und treten bei den Südwestmeisterschaften in Offenburg am Samstag gegen 15 weitere Teams an. Nur der Sieger darf zu den Deutschen Meisterschaften nach Friedrichshafen im Mai.

Heute wird das Gefährt dem ersten Praxistest unterzogen

Spannend wird es aber auch schon am heutigen Freitag für das Kanderner Team. Denn heute finden in Offenburg die Testläufe statt, und es können letzte Verbesserungen an den kleinen Geschossen vorgenommen werden, bevor es am Samstag ernst wird. Zwar hat der Techniklehrer ein gutes Gefühl, doch testen konnten die Kanderner ihre Konstruktion mangels Fahrbahn bisher noch nicht.

Dennoch treten die Achtklässler selbstbewusst unter dem Motto „Too fast for you“ an. Immerhin haben sie für ihr Gefährt eine an die aerodynamisch viel versprechende Form des Vierer-Bobs angelehnte Variante gewählt, die sie obendrein noch mit Dellen versehen haben, was bei Golfbällen nachweislich die Flugfähigkeit erhöht.

Ganz alleine haben die Schüler das alles nicht hinbekommen. Neben dem Lehrer hatten sie auch viel Unterstützung von Firmen: So half die Firma Grabner Design aus Kandern mit ihren Werkzeugmaschinen aus, die Werbeagentur „Visionwork“ aus Lörrach-Brombach war am Design beteiligt, die Doppelkugellager kamen von der Firma „Igus“ aus Köln, für die Räder sorgte die Firma „Jassen“ aus Steinen und die Goldschmiede Pi-Art in Lörrach von Liliane Pipek, sie ist mit Michael Pipek verheiratet, sorgte für den 3D-Druck etwa des Spoilers. Sie alle leisteten Arbeit im Gegenwert von gut 8000 Euro.

„Zumindest ein Innovations- oder Newcomerpreis müsste doch eigentlich drin sein“, sagt der Techniklehrer selbstbewusst.

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