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Kandern Eine Heimat für Wildbienen schaffen

Silke Hartenstein
Im Garten des Ehepaars Hellebrand und Radzicki: (v. l.) Vereinsvorsitzende Astrid Hellebrand, Klaus Radzicki und Walter Dold. Foto: Silke Hartenstein

Naturschutz: Neue „Berater für Bienenweiden“ beim Imkerverein Kandertal wollen ihr Wissen weitergeben.

Kandern-Hammerstein - Es summt und brummt im Garten von Astrid Hellebrand – nicht nur wegen ihrer Bienenvölker. Seit längerem setzt die Vorsitzende des Imkervereins Kandertal das um, was sie im Frühjahr beim Seminar „Berater für Bienenweide“ gelernt hat.

Mit heimischen Kräutern, Blumen, Hecken und Bäumen angelegte Bienenweiden bieten Lebensraum für viele Arten von Insekten. Nun wollen sie und sechs weitere Vereinsmitgliedern ihr neu erworbenes Wissen weitergeben.

Wer etwas gegen das Insektensterben tun will und die Beratung von Astrid Hellebrand, Almut Schmidt-Rau, Klaus Radzicki, Walter Dold, Thomas Frick, Matthias Maunz und Marc Zabel braucht, kann sich über die Homepage des Imkervereins an die Vorsitzende Hellebrand wenden. Sie vermittelt dann den Kontakt zum nächstgelegenen Berater. Dieser Service sei gratis, sagt Hellebrand, unter Umständen wäre eine Entschädigung für die Fahrtkosten wünschenswert.

Die Honigbiene selbst ist nicht gefährdet, stellt Walter Dold fest: „Nicht, so lange es Imker gibt“. Ihren wilden Verwandten und anderen Insektenarten indes setzen der Verlust von Lebensräumen, Nahrungsangeboten und der Einsatz von Pestiziden zu.

Hierzu sagt Dold: „Wir sollten nicht hoffen, dass die Landwirtschaft etwas macht und sich die Subventionspolitik ändert, sondern als Einzelne schauen, was wir tun können.“ „Mit ein bis zwei Quadratmetern im Garten hat man für kleine Wildbienen schon eine Heimat geschaffen“, ergänzt Hellebrand.

Während Honigbienen im Umkreis von drei bis fünf Kilometern unterwegs seien, so Hellebrand, gebe es Wildbienen-Arten mit einem Radius von lediglich 80 bis 150 Metern. Um solchen Arten beständig Nahrung und Lebensraum zu bieten, brauche es heimische, wiederkehrende Stauden mit offenen Blüten. Und weil hübsche Blumen alleine nicht ausreichen, müssten sich Gärtner vom gängigen Idealbild eines gepflegten Gartens ein Stück weit verabschieden, findet Dold. So sollte man abgeblühte Stauden über den Winter bis etwa Mitte April stehen lassen, da etliche Insektenarten ihre Eier in Pflanzenstängel ablegen.

Auch auf dem Balkon könne man mit passenden Blumenmischungen Insekten etwas Gutes tun, empfiehlt Hellebrand. Wer Balkon-Blütenpracht bis in den Herbst hinein wolle, könne beizeiten einen zweiten Balkonkasten besäen und später gegen den abgeblühten Kasten austauschen. Und wer ein zur Wildblumenwiese herangewachsenes Rasenstück zu mähen hat, kann dies mit Sichel oder Sense tun, rät Dold – oder auch mit dem Rasenmäher: „Dann zweimal drüber mähen“.

Informationen, Bienenweidenpflanzen und Wildbienenhotels gibt es beim Tag der deutschen Imkerei am Sonntag, 7. Juli, 11 bis 17 Uhr, im Bürgerhaus Edenbach in Malsburg-Marzell.

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