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Kandern Eine Name für „rechte Kerle“

Weiler Zeitung
An wechselnden Schauplätzen wird der Karletag im Kandertal begangen – der jüngste Abschluss führte in die „Tanne“ in Tannenkirch. Foto: Ines Bode Foto: Weiler Zeitung

Karletag: Namensvettern unter sich pflegen die Geselligkeit

Kandertal (ib). Karletag – so heißt eine alljährliche Veranstaltung, zu der sich allerorten die Namensvettern treffen. Im Kandertal hält Oberkarli Karl-Friedrich Stammler seit langem die Fäden in der Hand.

Dieses Mal zog es den munteren Trupp in die Privat-Bierbrauerei Tannenkirch, wo eine Besichtigung anstand. Das ging natürlich nicht ohne Verkostung vonstatten. Um die Geselligkeit und den Austausch miteinander zu pflegen, ging’s danach ins benachbarte Gasthaus „Tanne“.

Werten lässt sich der Karletag, der zu Ehren von Karl dem Großen begangen wird, durchaus als Kulturerbe. Bekanntlich kam dem germanischen Herrscher gar die Kaiserwürde zu. Sein Name erfreut sich auch stattliche 1200 Jahre später noch großer Beliebtheit. Junge Eltern schätzen ihn der knappen vier Buchstaben und der nationalen Herkunft wegen.

Häufig mit Zweitnamen

Dass dem „Karl“ oft ein Zweitname beigefügt wird, dürfte an der Häufigkeit liegen. Die moderne Variante schreibt sich laut Stammler häufig „Carl“, was als feiner gelte. Jedoch sei auch der kernigere Karl wieder populär. Aktuell sehe der Trend ohnehin alte handfeste Namen wie Paul, Emil oder Hugo vor.

Der Pensionär Karl Weber aus Riedlingen meinte beim Treffen schmunzelnd: „Rechte Kerle werden Karl getauft.“ Der Riedlinger feiert in wenigen Wochen seinen 90. Geburtstag. Seinen Stammhalter, der ebenfalls anwesend war, hat er selbstredend Karl-Friedrich getauft.

Eine Geschichte gar globalen Ausmaßes hatte Karl-Friedrich Stammler parat: Kürzlich weilte er erneut auf Kuba. In Havanna lebe ein Freund, der – wie es sich gehöre – Karl heiße. Dessen Sohn Luciano-Carl sei Stammlers Patenkind. „Carl, Carlos oder Carlito stehen auch in lateinamerikanischem Gefilde hoch im Kurs“, berichtete der Oberkarli. Viele Anekdoten gäbe es aus Karle-Kreisen noch zu berichten – von Karlsbad bis Karlsruhe – der Erzählstoff geht ihnen sicher nicht aus.

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