Das Leitbild für ein neues Konzept wird erarbeitet
Mit der Eröffnung des Museums im Staffelgiebelhaus im Jahr 1976 habe man sich erstmals Gedanken über einen Schwerpunkt gemacht und ihn in der Keramiktradition gefunden, so Hartmann. Gemeinsam mit dem Freundeskreis will sie nun Richtlinien für das Museum erarbeiten. Ein Leitbild und ein neues Konzept sollen entstehen.
Dass diese Aufgabe nicht einfach wird, zeigt ein Blick in einen Nebenraum. Dort befinden sich alte Holzblasinstrumente neben Exponaten aus der Badischen Revolution und Erinnerungsstücken an die einstige Garn-Fabrik Mez. Vor der Tür steht obendrein noch eine überlebensgroße Frauenfigur aus Ton von Horst Kerstan. Sie scheint den Weg zu weisen nach oben in die erste Etage.
Hier hat Hartmann bereits kräftig aufgeräumt. „Der Schwerpunkt Hafnerei soll bleiben“, sagt sie beim Gang durch die Etage. Sehr alte Stücke sind hier ebenso zu finden wie Objekte aus den vergangenen Jahrzehnten.
Der zentrale Holzpfosten ist dem Künstler August Macke gewidmet. Auf der Seite zum Fenster hin kommt sein Gemälde „Knabe auf dem flachen Dach“ von 1907 zur Geltung. Mackes Enkel hat es dem Museum geschenkt. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Postkarte des berühmten Malers, die er 1905 aus Kandern geschrieben hat.
Noch mehr Keramik gibt es im zweiten Obergeschoss. Neben der Max Laeuger-Sammlung wurden hier Objekte von Richard Bampi und Hermann Hakenjos sowie aus der Fayence-Manufaktur Kandern (1927 bis 1938) zusammengetragen.
Dass die KTK Kunsttöpferei Tonwerke Kandern auch von auswärtigen Künstlern geschätzt wurde, zeigt ein farbig glasiertes Löwenbaby von Hermann Geibel. Hartmann hat diese Majolika auf dem Dachboden gefunden und ins rechte Licht gerückt.
Das zweite Obergeschoss soll auch Platz bieten für die Studioausstellung mit aktuellen Werken der Keramikerin Corinna Smyth und des Fotografen Theo Hofsäss. Die Museumsleiterin hat die beiden zusammengebracht, die daraufhin ein gemeinsames Konzept für die Ausstellung erarbeitet haben. Vernissage ist am Freitag, 20. Mai, 18.30 Uhr, im Museum.
Zum internationalen Museumstag am Sonntag, 15. Mai, hat Hartmann einen Familientag mit museumspädagogischem Angebot für Kinder geplant. Dabei können sie zum Beispiel lernen, mit Ton zu modellieren. Ein solches Angebot an Kinder soll danach zur monatlichen festen Einrichtung werden.
Das Heimat- und Keramikmuseum startet am Sonntag, 10. April, in die neue Saison. Öffnungszeiten sind immer donnerstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt kostet zwei Euro, Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre zahlen nichts.
Für den Museumsbetrieb werden noch ehrenamtliche Helfer gesucht, etwa für Führungen oder Aufsichten.
Kontakt bei Interesse: leitung@museum-kandern.de.