Kandern Es muss sich bald etwas tun

(sih)
In Feuerbach steht die Umstellung auf IP-Telefonie an. Dafür muss nun bald die Bandbreite vergrößert werden. Foto: ag

Ortschaftsrat: Probleme mit dem Internet werden befürchtet.

Kandern-Feuerbach - Feuerbach hat ein Problem: Damit größere Datenpakete schneller übertragen werden können, stellt die Telekom bei privaten analogen beziehungsweise ISDN-Telefonanschlüssen auf IP-Telefonie um. Wie Ortsvorsteher Martin Greiner auf Anfrage sagte, sei diese Umstellung in Feuerbach bis Jahresende vorgesehen. Die Telekom habe bereits Altverträge mit Bewohnern des Dorfs gekündigt.

Damit bis Jahresende das Telefonieren über die IP-Technologie möglich wird, muss bis dahin in Feuerbach die hierfür erforderliche Bandbreite über die sogenannte Vectoring-Technologie vergrößert werden. Bei einer Besprechung im Februar mit einem Telekom-Manager, so Greiner, habe es geheißen, dies solle bis zum Herbst geschehen.

Dass es derzeit jedoch nicht danach aussehe, habe laut Angaben des Unternehmens mit der Koordinierung zwischen Telekom und dem Zweckverband Breitbandversorgung des Landkreises Lörrach zu tun. Wenn nichts passiere, sagt Greiner, drohten in Feuerbach bis zum Jahresende der Verlust von Internet und Telefonie.

Zwar gebe es via Fernleitungen seit rund 20 Jahren mit Glasfasern bestückte Rohre, die bis 400 Meter an den Ortseingang heranreichten, somit müsste lediglich diese Lücke geschlossen werden. Die Telekom jedoch, so Greiner, wolle ihre Verteilerkästen in ganz Kandern samt der Ortsteile aufrüsten. Hierfür sei laut Auskunft eines Ansprechpartners der Telekom die Vergabe eines Auftrags für ganz Kandern samt der Ortsteile erforderlich, für Feuerbach allein könne die Telekom daher vorerst nichts tun.

Wie Bürgermeister Christian Renkert dazu anmerkte, sei die Stadtverwaltung derzeit noch im Prozess der Standortbestimmung für die Verteilerkästen. Hier hätte die Stadt mit zu reden – und bei der Korrespondenz mit der Telekom bezüglich der Absprachen verstrichen jeweils Wochen.

In Feuerbach, so Greiner, setze die Telekom bis auf weiteres noch auf Kupferkabel, nur im Neubaugebiet „Mittelberg-Tal“ würden im Zuge der ab August startenden Erschließungsarbeiten Glasfaserkabel verlegt. Auf lange Sicht brauche es Glasfaserkabel bis in jedes Haus, und hierfür gebe es den Zweckverband. Wann Feuerbach über diesen angeschlossen werde, sei jedoch noch unklar.

Greiner jedenfalls hält es für „ein Unding“, dass nicht alles über eine einzige Leitung läuft, so wie bei der Stromversorgung. Leidtragende seien die Kunden: „Das sind unfassbare Zustände für eine Industrienation wie Deutschland.“

Zum Hintergrund: Für ein schnelleres Internet setzt die Telekom auf die Vectoring-Technik, mit der die Geschwindigkeit der Kupferleitungen auf der Strecke zwischen den Hauptverteilern und den Wohnungen erhöht werden kann. Doch nur ein Unternehmen kann die Leitungen nach der Aufrüstung betreiben, andernfalls drohen Störungen. Wo die Telekom Vectoring einsetzt, kann sie ihre Konkurrenten somit von den entscheidenden letzten Kabelmetern und dem direkten Zugang zu den Kunden ausschließen.

Beim Glasfasernetz des Zweckverbands Breitbandversorgung wiederum gewährt die pepcom GmbH als Betreiber des gesamten Netzes auch Drittanbietern Zugang.

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