Sowohl der Wirtschaft, als auch der Erholung und dem Naturschutz sollen Rechnung getragen werden. „Der Stadtwald Kandern ist ein lohnenswertes Beispiel“, erklärte Krumm. So habe der langjährige Revierförster und frühere Gemeinderat Dickele es geschafft, bei der Bevölkerung Verständnis für die Waldbewirtschaftung zu vermitteln, etwa durch die alljährlichen Brennholzversteigerungen. Am Behlen, in der Wolfsschlucht und am Böscherzen wurden Waldrefugien ausgewiesen, in denen das als Lebensraum bedeutsame Totholz stehen bleiben darf. Und es gibt eine lange Tradition der Bewirtschaftung mit Eichen, die auch durch ihr Totholz in der Krone vielen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bieten.
Schließlich gibt es in Kandern noch die Douglasien. Bereits vor 140 Jahren wurde die nordamerikanische Baumart im Stadtwald eingeführt, ist gut integriert, ohne sich invasiv auszubreiten und erweist sich als trockenheitsresistenter als viele einheimische Arten. Dass sich die heimische Tierwelt noch nicht an sie gewöhnt hat, hält Krumm für ein vorübergehendes Problem. Schließlich seien die Douglasien in den USA viel älter.
Sowohl der Anteil an Douglasien (10 %) als auch der an Eichen (12 %) soll im Kanderner Stadtwald steigen. Generell halten die Forstexperten Mischwälder für den richtigen Weg, um dem Klimawandel zu begegnen. „Der Wald wird hier Wald bleiben, verändert sich aber“, resümierte Krumm.
Links zu einzelnen Vorträgen der internationalen Tagung zum Thema Wald: https://youtu.be/Z6YpwD4OxOQ
Jan Hassan: https://youtu.be/0uD3ogxOeig
Jörg Müller: https://youtu.be/qzRwdSlvzB0
Martin Gossner: https://youtu.be/XDmw2rH_mkM
Diskussion: https://youtu.be/U_VXbg3bGUI