Kandern FC Kandern fordert Entscheidung

Weiler Zeitung

Verein: Unklare Zukunft des Sportplatzes verärgert die Fußballer / Sperre für andere Nutzer?

Wie auf der Ersatzbank sitzen gelassen, so fühlt sich der FC Kandern aufgrund der unklaren Lage des Vereins. Für Vorsitzenden Thomas Argast und Spielausschussvorsitzenden Luca Kern ist klar: Eine Veränderung muss her, so kann es nicht weitergehen.

Von Alisa Eßlinger

Kandern . Die Enttäuschung und die Ungewissheit lassen den FC Kandern zu drastischen Maßnahmen greifen: Sollte nicht bald eine Entscheidung der Stadt kommen, wie es mit dem Verein weitergeht, gebe es eine Sperre für alle anderen Nutzer des Fußballplatzes.

Nächstes Jahr feiert der FC Kandern sein 100-jähriges Bestehen und bis dahin will der Vorstand Planungssicherheit haben. Es gibt zwei Möglichkeiten für die Zukunft: Entweder der Verein siedelt zum Freibad um oder er bleibt am gleichen Platz, wobei in diesem Fall der Hartplatz in einen Kunstrasenplatz umgebaut und das Vereinsheim saniert werden müsste.

Die Möglichkeit zum Freibad umzuziehen, könne sich der Vorstand vorstellen. Allerdings müsse die Stadt einem Umzug zustimmen. Der derzeitige Fußballplatz könnte Raum für Gewerbe, Wohnbebauung oder vielleicht sogar eine Möglichkeit für eine S-Bahn-Anbindung bieten. Da der FC Kandern noch knapp 40 Jahre Erbrecht auf dem Gelände hat, könnte er auch an seinem alten Platz bleiben. Doch das würde Sanierungsarbeiten bedeuten.

Allerdings blieb die Entscheidung für eine Umsiedlung bislang aus. „Die Stadt hat mehrfach gesagt, dass sie die Angelegenheit überprüfen wird“, berichtet Argast. Die Verwaltung habe um Geduld bis August gebeten. Für den Verein bedeutet das jedoch Planungsunsicherheit. Für Kern steht fest: „Wir sind an dem Punkt, dass sich etwas ändern muss, sonst heißt es in fünf Jahren: vorbei mit dem FC Kandern.“ Das wäre ein großer Verlust, meint Argast.

Die Ungewissheit stellt ein weiteres Problem für den Verein dar: „Die Attraktivität des FC Kandern nimmt durch den Hartplatz und das sanierungsbedürftige Vereinsheim ab“, erklärt Kern. Durch die gegebenen Umstände würde es dem FC Kandern an Neuzugängen fehlen.

Keine Unterstützung durch die Stadt

Die Finanzierung der Sanierung des Vereinsheims würde allein schon 100 000 Euro kosten, diesen Betrag könnte der Verein dank privaten Initiativen und durch Spenden selbst stemmen. Doch um den Hartplatz in einen Kunstrasen zu verwandeln, bräuchte der FC die Unterstützung der Stadt.

Deshalb stößt die Untätigkeit der Stadt bei Argast und Kern auf Unverständnis: „Es profitieren weit aus mehr Gruppen von einer Aufwertung des Sportgeländes.“ Zudem betreue der Verein 100 Kinder und leiste daher aktiv Sozialarbeit. Dazu kommt, dass Bundesjugendspiele, die „Black Forest Academy“ und auch das Kinderferienprogramm den Platz mit nutzen. Die zusätzlichen Wasser und Stromkosten trage allein der FC Kandern.

Kern und Argast heben beide hervor, dass ihre Kritik an der Stadt als Sprachrohr für alle Vereine gilt. „Es herrscht eine Ungleichheit in den Vereinen. Wir sind nicht die Einzigen, denen die Unterstützung unserer Stadt fehlt.“ Gemeinderätin Kaja Wohlschlegel sieht die fehlende Kommunikation zwischen der Stadt und den Vereinen. Sie will die Fußballer unterstützen und versuchen, bei der nächsten Gemeinderatssitzung eine Plattform für die Sportler zu schaffen.

Kern: „Durch die fehlende Rückendeckung und Integration der Verbände nimmt das Vereinssterben zu.“ Viele Interessenten würden zu anderen Vereinen aus anderen Städten wechseln. „Es ist die Aufgabe der Stadt, einen adäquaten Sportplatz zu gewährleisten“, meint Argast. Andere Orte seien auch finanziell eingeschränkt, aber das Miteinander sei anders.

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