^ Kandern-Feuerbach: Stadt will Kaufoption sichern - Kandern - Verlagshaus Jaumann

Kandern-Feuerbach Stadt will Kaufoption sichern

Markus Adler
Die Stadt Kandern prüft die Option, das Gebäude des Waldorfkindergartens in Feuerbach zu erwerben. Foto:  

Die Stadt Kandern überlegt im Rahmen der Haushaltsberatungen, ob sie das Gebäude des bestehenden Waldorfkindergartens in Feuerbach erwerben soll.

Kauft die Stadt das Gebäude, in dem sich der eingruppige Waldorfkindergarten im Stadtteil Feuerbach befindet? Hintergrund ist, dass das ursprünglich geplante Finanzierungsmodell des Trägervereins sich so nicht umsetzen lässt. In den Haushaltsberatungen im Verwaltungsausschuss wurden am Montag vorsorglich 691 000 Euro für den Etat im kommenden Jahr angemeldet, um sich diese Option zu sichern.

Bislang nutzt der Kindergarten das Erdgeschoss und den Außenbereich für die altersgemischte Gruppe von aktuell 18 Kindern zwischen zwei und fünf Jahren. Im Haus befindet sich noch eine Einliegerwohnung, die vermietet werden kann.

Der Eigentümer steht der Nutzung wohlwollend gegenüber, doch nach einem Generationenwechsel will sich der Besitzer von der Immobilie langfristig trennen, ist aber bei der zeitlichen Abwicklung flexibel. „Er möchte eigentlich, dass das Gebäude in die Hände des Vereins kommt“, erläutert die Vorsitzende des Trägervereins, Nina Ziemer auf Anfrage unserer Zeitung. Es ist auch noch möglich, dass der Trägerverein einen anderen Geldgeber findet. „Wir sind auch noch mit einer Stiftung im Gespräch, aber haben noch keine Rückmeldung“, berichtet Ziemer.

Trägerverein möchte dasGebäude eigentlich kaufen

Der Kindergarten möchte den gewachsenen Standort nicht aufgeben und ist seit längerer Zeit auf der Suche nach einer Möglichkeit, den Ankauf zu finanzieren. Im Mai 2023 hatten sie bereits eine Zusage für ein Darlehen vorliegen, hätten aber eine städtische Bürgschaft benötigt, um die Summe abzusichern.

Der Verwaltungsausschuss stimmte dieser Idee damals zu, doch bei den weiteren Verhandlungen zwischen Stadt und Trägerverein gab es kommunalrechtlich bedingte vertragliche Knackpunkte, die sich trotz guten Willens auf beiden Seiten nicht auflösen ließen.

Als realistischste Lösung kristallisiert sich nun möglicherweise der Kauf der Immobilie durch die Stadt heraus, „das wären rechtlich klare Verhältnisse“, sagt Kämmerer Benedikt Merkel. Die Stadt würde weiterhin den Betriebskostenzuschuss von aktuell jährlich etwa 143 000 Euro bezahlen. Aus kommunalrechtlichen Gründen sind nur bestimmte Zahlungen von Seiten der Stadt an den Trägerverein möglich, die sich auf den Kindergartenbetrieb beziehen.

Wie die genaue Nutzung geregelt würde, wäre dann Sache der weiteren Verhandlungen zwischen Trägerverein und der Kommune. Der Gebäudekauf würde etwa 450 000 Euro allein ausmachen.

Der Trägerverein hat aber bereits eine Erweiterungsoption ins Auge gefasst, der zwei zusätzliche Gruppen (eine Krippe mit zehn Plätzen sowie eine Gruppe in einer Jurte mit weiteren 20 Kindern) vorsieht. Für die Umsetzung dieser Expansion standen weitere etwa 240 000 Euro im Raum.

Ein Bauantrag für die Jurte, zwei Komposttoiletten und einen Zaun hat der Technische Ausschuss bereits beraten, der Bauanntrag liegt zur Prüfung beim Landratsamt Lörrach. Allerdings würde allein die Herstellung der Jurte etwa ein Jahr Vorlauf benötigen, sodass die Umsetzung dieser Erweiterung aktuell erst eher in einem zweiten Schritt denkbar erscheint. Bürgermeisterin Simone Penner hatte seinerzeit bei der Beratung des Bauantrags deutlich gemacht, dass sie fest mit den jetzigen Kapazitäten des Waldorfkindergartens plant, und dass sie an der Erweiterung der Betreuungsmöglichkeiten grundsätzlich festhält. In der aktuellen Situation hat Nina Ziemer den Eindruck, dass die Stadt im Fall des Erwerbs der Immobilie vom Status Quo eines eingruppigen Betriebs ausgeht und eine mögliche Erweiterung sich eher als einen zweiten Schritt mittelfristig vorstellen kann.

Erweiterung kommt erst im zweiten Schritt

„Es ist aktuell sehr schwierig, die weitere Entwicklung vorauszusehen. Wir erleben gerade, dass das Angebot in Kandern ständig ausgeweitet wird – wie die Lage in einem Jahr aussieht, kann ich nicht sagen“, sagt die Vorsitzende.

Für den Trägerverein wäre es ein organisatorischer Kraftakt, aber auch eine Balanceübung, da der Waldorfkindergarten zum Beispiel zwölf Feuerbacher Kinder auf seiner Warteliste hat und bereits Personal dafür gefunden hatte.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading