Kandern (jut). Eine freudige Überraschung gibt es zu Weihnachten für die durch den Brand des Feuerwehrgerätehauses Anfang Juli schwer gebeutelte Feuerwehr Kandern. Als beim Festakt im neuen Domizil der Feuerwehr im Käppele gleich fünf „neue“ gebrauchte Feuerwehrautos in den Dienst gestellt wurden, hatten Bezirksbrandmeister Thomas Finis und der stellvertretende Kreisbrandmeister Werner Schmid den Bewilligungsbescheid für einen Landeszuschuss in Höhe von 99  000 Euro für die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs als „Geschenk“ dabei. Die Nachricht, dass dieser Zuschuss vorzeitig gewährt wurde, löste denn auch Jubel bei den Feuerwehrleuten aus. Finanziert wurde er aus Rückflussmitteln, das sind Gelder, die von Gemeinden nicht abgerufen und daher anderen Antragstellern mit dringendem Bedarf zugeteilt werden. Insgesamt, so Finis vom Regierungspräsidium bei der Übergabefeier, „hat das Land innerhalb eines halben Jahres rund 132 000 Euro an Zuschüssen für den Ersatz der drei Feuerwehrfahrzeuge bereit gestellt, die am 5. Juli beim Brand im Feuerwehrhaus der Kanderner Wehr zerstört worden waren“. Der Brand sei ein Riesenschock gewesen. Noch am gleichen Tag hätten das Landratsamt, das Regierungspräsidium und die Kanderner Feuerwehr nach Lösungen gesucht, die Einsatzbereitschaft der Wehr wieder herzustellen und als Ersatz für die zerstörten Fahrzeuge ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF), einen Mannschaftstransportwagen (MTW) sowie einen neuen Einsatzleitwagen (ELW) zu beschaffen. Bestandteile des blitzschnell aufgestellten Konzepts waren die vorübergehende Nutzung von Leih- und Gebrauchtfahrzeugen sowie die zügige Beschaffung eines HLF, ELW und MTW als Vorführfahrzeuge. Auch die Solidarität unter den Feuerwehren im Markgräflerland war groß, betonten Finis und Bürgermeister Christian Renkert. Die Krozinger Wehr lieh ein Löschfahrzeug aus, Sicherheitsausstattung und Geräte kamen aus Heitersheim. Lörrach, Müllheim und Weil. Die unmittelbar benachbarten Wehren standen für Hilfe bereit. Gute Zusammenarbeit Der Bauhof stellte Platz für die Einlagerung von Geräten bereit. Mit Durchhaltewillen und Elan wurde nach einem neuen Quartier gesucht, das im Käppele gefunden wurde. Jetzt fehle nur noch das Gerätehaus, waren sich die Feuerwehrleute einig. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Werner Schmid betonte, dass es wichtig gewesen sei, dass die Staatsanwaltschaft schnell die Ermittlungen einstellen konnte, da die Ursache für den Brand, ein technischer Defekt, schnell gefunden wurde und niemand Schuld am Feuer trug. Die Vorstellung der neuen Fahrzeuge übernahmen die Vertreter der einzelnen Wehren. Bruno Schmidt, stellvertretender Vorsitzender vom Landesfeuerwehrverband, rief noch einmal alle Gespräche über Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen und schnelle Förderungsabsprachen und -maßnahmen in Erinnerung. Der gesetzliche Auftrag, eine leistungsfähige Feuerwehr aufzubauen, sei erfüllt und somit auch ein Zeichen für die Ehrenamtlichen gegeben, die man weiter motivieren wolle, so Schmidt. Grußworte übermittelten Vertreter der Feuerwehren aus dem Landkreis: „Die Zusammenarbeit ist gut gelaufen und läuft gut – und wir alle hoffen, dass wir auch künftig bei Einsätzen gesund heim kommen“, sagte stellvertretend Alfred Barny als Schliengener Gesamtkommandant.