Kandern Genossenschaft Dorfmitte gut aufgestellt

Siegfried Feuchter
Der neue Ortsmittelpunkt von Holzen: die Dorfmitte. Foto: Siegfried Feuchter

Das Ortszentrum in Holzen nimmt immer deutlichere Gestalt an.

„Es läuft im Prinzip alles nach Plan“, freut sich Thomas Kammerer und fügt einschränkend hinzu: „Es fehlt nur noch ein Gastronom.“ Zwar würden sich immer wieder mal Interessenten melden, doch ein passender Pächter war bislang nicht darunter. Die Suche geht weiter, wobei sich der Vorsitzende zuversichtlich zeigt, auch wenn er weiß, dass derzeit gute Gastronomiepächter nicht wie Sand am Meer zu finden sind.

Freitagstreffs sind sehr gut besucht

Die derzeit noch fehlenden Pachteinnahmen aus der Gastronomie können durch die alle zwei Wochen stattfindenden Freitagstreffs ein Stück weit kompensiert werden, wie Kammerer in seiner Bilanz über das zurückliegende Jahr festhält. Und diese jedes Mal sehr gut besuchten Treffen, bei denen Mitglieder der Genossenschaft oder Holzener Bürger sich einbringen und jeden zweiten Freitag ehrenamtlich ein Essensangebot auf die Beine stellen, haben wieder begonnen. Bei der jüngsten Auftaktveranstaltung in die Frühjahrssaison gingen 80 Essen über die Theke. Bis in den Sommer hinein steht bereits fest, wer bei den Freitagstreffs für das kulinarische Angebot sorgt.

Die neu eingebaute Küche und Theke sind inzwischen fertiggestellt. Beides wurde in Eigenregie durch handwerklich versierte Bürger, die sich in einem eigens gebildeten Bautrupp unter der Leitung von Jürgen Brätschkus zusammengetan haben, umgesetzt. Auch weitere noch anstehende Arbeiten werden in Eigenleistung realisiert. In dem Zusammenhang lobt der Vorsitzende den beispielhaften Einsatz der Bürger, die sich mit viel Freude für den neuen Ortsmittelpunkt einbringen.

Engagierte Arbeit in verschiedenen Teams

Das gilt nicht nur für den Bautrupp, sondern genauso für den Gartentrupp unter der Leitung von Susi Weiß, der den einladenden Garten der Dorfmitte nach den Wintermonaten wieder auf Vordermann bringt, oder für das Kulturteam unter der Führung von Elisabeth Zumkehr. Dieses sorgt mit einem ansprechenden Kulturprogramm für eine deutliche Belebung des neuen Ortsmittelpunkts. „Die Veranstaltungsräume werden immer besser genutzt und die Veranstaltungen finden eine große Resonanz“, betont Thomas Kammerer. Daher stehe in Sachen Kulturveranstaltungen unterm Strich eine „schwarze Null“. Das sei bei kulturellen Angeboten keine Selbstverständlichkeit, da die Kultur meistens Kommunen finanziell unterstützen müssen.

Zwischen 40 und 50 Mitglieder engagieren sich in den verschiedenen Gruppen, was der Vorsitzende besonders lobend erwähnt und hinzufügt: „Wir sind gut strukturiert.“ Die Genossenschaft Dorfmitte hat aktuell 240 Mitglieder. Im zurückliegenden Jahr kamen zwölf neue Genossen hinzu, die 17 Anteile zu je 1000 Euro gekauft haben.

Dass sich die Genossenschaft in einem ruhigen Fahrwasser befindet, das bestätigte auch der Genossenschaftsverband, der die Organisation bei der ersten großen Prüfung intensiv unter die Lupe nahm. „Die Prüfer haben uns gründlich durchleuchtet und haben sich das Projekt auch vor Ort angesehen“, sagt Kammerer, den das Ergebnis der Verbandsprüfung freut: „Wir sind in allen Belangen gut aufgestellt.“

Lösung mit der Stadt Kandern erwünscht

Dringender Wunsch der Genossenschaft: Sie hofft, dass es möglichst bald eine Lösung mit der Stadt Kandern gibt. Bekanntlich will die Stadt das Gebäude der alten Schule in Holzen verkaufen und wahrscheinlich in Zukunft auch das bisherige Rathausgebäude, da die Ortsverwaltung in das neue Ortszentrum integriert werden soll. Die grundsätzliche Zusage der Stadt, dass der Verkaufserlös in das Projekt Dorfmitte fließen wird, haben die Holzener. Dies zumal, da zwischenzeitlich die Vereine eine neue Heimstatt im vielseitig nutzbaren Gebäude der früheren Seniorenuniversität gefunden haben. Unklar ist jedoch noch, in welcher Form sich die Stadt einbringt und ob sie beispielsweise Genossenschaftsanteile erwirbt. Würde die Genossenschaft den Verkaufserlös auf einen Schlag erhalten, könnte sie einen Kredit ablösen. „Ich hoffe, dass bis spätestens 2025 die Sache über die Bühne ist“, stellt Kammerer fest.

Unabhängig davon, wird in dem im Erdgeschoss liegenden Multifunktionsraum, den der Gesangverein für seine Proben nutzt und der auch als Tagungsraum gemietet werden kann, eine Küche eingebaut. Das ist eines der nächsten Projekte in der schon sehr weit gediehenen Dorfmitte. Die Investition für die Küche übernimmt der „Liederkranz“, während die Bauleistungen die Genossenschaft in Eigenregie erbringt.

Problemlos verliefen die anstehenden Wahlen. Die beiden bereits bisher tätigen Aufsichtsräte Jürgen Scherr (zugleich Vorsitzender des Gremiums) und Helmut Zumkehr erhielten von der Versammlung erneut das Vertrauen ausgesprochen.

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