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Kandern Große Sprachprobleme

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In der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Kandern sind bereits 108 Menschen untergekommen. Foto: Silke Hartenstein

Zahlen zur Flüchtlingsunterbringung in Kandern /Herausforderungen gemeinsam meistern

Die Flüchtlingsunterbringung stellt viele Kommunen vor Herausforderungen. Wie Kandern mit seiner Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises und der Anschlussunterbringung aufgestellt ist, dazu hat unsere Zeitung bei der Stadt die Zahlen erfragt.

Kandern (jak/ars). In der Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises sind laut der Stadt Kandern derzeit 108 Flüchtlinge untergebracht. Sie stammen alle aus der Ukraine. Weitere 69 ukrainische Flüchtlinge sind privat untergebracht. Unter den ukrainischen Flüchtlingen in Kandern sind laut Stadt 81 Frauen, 78 Kinder und 18 Männer. In der Anschlussunterbringung, also in Wohnungen, leben insgesamt rund 134 Menschen. Sie haben folgende Nationalitäten: jordanisch, syrisch, mazedonisch, russisch, iranisch, afghanisch, palästinensisch, tunesisch, griechisch, nigerianisch, eritreisch, gambisch und wie bereits beschrieben ukrainisch.

Helferkreis unterstützt

„Die Herausforderungen zur Bewältigung dieser und der vielen anderen zeitgleichen Krisen sind riesig und nur gemeinsam können wir diese meistern“, betont Kanderns Bürgermeisterin Simone Penner auf Anfrage. Als der russische Angriffskrieg auf die Ukraine einen großen Zustrom an Flüchtlingen ausgelöst hatte, startete die Stadt Kandern im April Aufrufe nach Wohnraum.

Daraufhin meldeten sich einige Bürger. Die Angebote gingen von einzelnen Räumen in den jeweiligen Haushalten bis zu ganzen Wohnungen. In der Regel wurden die Angebote an den Landkreis weitergeleitet und von dort zentral vermittelt. Vereinzelt konnte auch über direkte Kontakte die Stadtverwaltung Wohnraum vermittelt werden, heißt es seitens der Stadt.

Die Ukrainer in der Gemeinschaftsunterkunft werden sowohl vom Landkreis betreut wie auch von der Diakonie und dem Helferkreis „Netzwerk Integration“ in Kandern, so die Stadt. Der Helferkreis „Netzwerk Integration“ hat das Außengelände der Gemeinschaftsunterkunft als Aufenthalts- und Spielplatz gestaltet und auch einen Grillplatz und einen kleinen Garten geschaffen.

Mittwochs bietet der Helferkreis einen Kindernachmittag an, bei dem gemeinsam gespielt und gebastelt wird. Außerdem gibt es eine Fahrradwerkstatt, die „sehr gerne“ angenommen werde. Rund 50 Fahrräder wurden an Ukrainer vermittelt. Diese Fahrräder wurden gespendet, und der Helferkreis hat sie hergerichtet. Vier Leihfahrräder gingen an die Gemeinschaftsunterkunft.

Neue Stelle für Integration

„Zum 15. Oktober können wir die Stelle des Integrationsbeauftragten besetzen“, heißt es von der Stadt. Die Stelle diene insbesondere der Koordination der Aufgaben und als zentrale Anlaufstelle im Rathaus. Die Personalie soll zeitnah bekannt gegeben werden.

Die Situation in den Kindergärten und Schulen ist wegen des Kitaplatzmangels und Fachkräftemangels angespannt, so die Stadt. Bisher hat keine der Kitas Willkommensgruppen, auch die der freien Träger nicht. Die Grundschule Kandern hat keine separate Klasse, sondern es werden zwölf ukrainische Kinder in den Klassenstufen zwei bis vier regulär mit den übrigen Kindern beschult.

„Nach Auskunft des Helferkreises bestehen leider Sprach- und Verständigungsprobleme, sodass die Situation nicht einfach ist“, heißt es seitens der Stadt. Der Helferkreis ist im Bereich Schule aktiv mit einer Lernwerkstatt, die alle zwei Wochen Hausaufgabenhilfe anbietet. Allerdings nehmen hier bisher keine ukrainischen Kinder teil, weil laut Stadt eben zu große Sprachprobleme bestehen.

Der Helferkreis sei aber in ständigem Austausch mit den Lehrern, so die Stadt auf Anfrage. Derzeit werde laut Helferkreis nichts benötigt – bis auf das bereits erwähnte Dolmetscher-Problem mit den Schulkindern.

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