Kandern Gut geschützt in die erste Welle

Weiler Zeitung

Pflege: Im Seniorenzentrum „Wohnpark an der Kander“ gab es bisher keinen einzigen Corona-Fall

Bisher erstaunlich gut durch die Krise gekommen ist das Kanderner Seniorenzentrum „Wohnpark an der Kander“. War es Glück oder ein gutes Hygienekonzept? „Wahrscheinlich beides“, meint auf Nachfrage Heimleiter Harald Preinl. Im Gespräch mit unserer Zeitung gibt er Auskunft über die getroffenen Maßnahmen zur Sicherheit der Bewohner.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Das Altenheim hatte schon im Frühjahr gute Ausgangsbedingungen. Denn während überall im Land Schutzkleidung fehlte, hatte der „Wohnpark an der Kander“ für schlechte Zeiten vorgesorgt. „Wir hatten genügend Handschuhe, ausreichend Desinfektionsmittel und rund 2500 Masken.“

Bis die Lieferengpässe sich entspannt hatten, ging man mit dem Desinfektionsmittel sparsam um. Und mit Schutzkleidung konnte das Pflegeheim sogar noch einer anderen Einrichtung aushelfen. Als weitere Vorsichtsmaßnahme mussten die drei französischen Mitarbeiter vorerst zuhause bleiben.

Mit der zweiten Corona-Welle wurden nun weitere Neuerungen eingeführt, die zusätzlich für Sicherheit sorgen. „Wir haben 25 000 Euro in Schnelltests investiert, die wir seit sechs Wochen flächendeckend, auch über die Feiertage, durchführen.“ Jeder Besucher muss sich vor dem Betreten des Hauses einem solchen Test unterziehen. Das Ergebnis liegt innerhalb von 20 Minuten vor und hat dann 24 Stunden lang Gültigkeit, wie Preinl erläutert. Schlägt der Test an, darf die Person das Heim nicht betreten. Sie wird vielmehr dazu angehalten, einen klassischen PCR-Test durchführen zu lassen.

Nur mit FFP2-Maske

Für die Tests am Vormittag hat der Heimleiter am 1. Dezember eine medizinische Fachangestellte eingestellt. Es gelten feste Anmeldezeiten für die Besucher, die das Seniorenzentrum nur mit FFP2-Maske betreten dürfen. Pro Bewohner ist nur ein Besucher erlaubt.

Das Personal wiederum wird zweimal pro Woche getestet und misst jeden Tag Fieber. Die Bewohner müssen sich nur bei Symptomen einem Test unterziehen. Neuzugänge und Personen, die einen Krankenhausaufenthalt hinter sich haben, kommen zunächst in Quarantäne.

Doch Heimleiter Preinl weiß, dass es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen auch ein Quäntchen Glück braucht, um einem Covid 19-Ausbruch zu entgehen. „Gott sei Dank hatten wir noch keinen Corona-Fall im Haus“, sagt er deshalb. Die 55 Bewohner sind fast alle in Einzelzimmern untergebracht. Lediglich zwei Doppelzimmer für Ehepaare sind mit jeweils zwei Personen belegt.

Als Herausforderung bezeichnet Preinl den Umstand, dass alleinerziehende Mitarbeiter nun öfter zu Hause bleiben. Das führe zu einer Mehrbelastung beim restlichen Personal, bedauert der Heimleiter, äußert aber Verständnis für die Situation der Alleinerziehenden.

Derzeit bereitet man sich im „Wohnpark an der Kander“ auf den Impfstart vor: 90 Prozent der Bewohner und 70 Prozent des Personals wollen sich nach aktuellem Stand impfen lassen, sobald das mobile Team nach Kandern kommt. Andere wollen vorher noch Gespräche mit Ärzten führen, die nun organisiert werden müssen.

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