Das Foyer des Kommunalen Kinos ist voll, als am späteren Nachmittag der Salsa-Kurs beginnt, bevor es am Abend mit einem Film weitergeht. Durchweg tanzlustig nehmen Frauen und Männer Aufstellung. „Das wichtige ist, dass wir genießen“, schickt Nadia Ferrán, kubanische Sängerin, Kinderbuchautorin und Pädagogin aus Basel, ihrem Einstieg in die Kunst des Salsa-Tanzens voraus. „Denkt: Dies ist ein Moment für mich, für meine Seele“, schärft sie ihren erwachsenen Schülern ein. Und dann geht es auch schon los: „Rechts, zurück“, „links, zurück“, gibt die Lehrerin die Schrittfolge vor, die immer wieder in einem schwungvollen Kreisen der Hüften endet: „Salsa!“ Die Festgäste applaudieren begeistert. Ferrán möchte, dass die Schüler lockerlassen, sich ganz den sinnlichen Bewegungen hingeben: „Das ist wie auf einem Pferd“, beschreibt sie die wiegende Hüft-Bewegung bei jedem Tanzschritt, die den traditionellen kubanischen Tanz prägt. Man müsse es fühlen. „In Kuba zählen wir nie eins, zwei, drei“, betont sie. Jetzt erklingt Musik. Ferrán macht es vor, die anderen machen es nach, erst ganz langsam, dann schnell. „Das habt ihr gut gemacht“, lobt Ferrán. „Du bist eine gute Lehrerin“ klingt es aus der Gruppe begeistert zurück. Die nächsten Ansagen folgen: Auch Brust und Schultern müssen ganz locker sein. Etwa, wenn man, beide Arme nach einer Seite gerichtet, in eine Richtung „zieht“. Selbstbewusst soll die Bewegung aussehen – „Es geht mir gut!“, nicht so mitleidig, fordert die Lehrerin. In der nächsten Runde tanzen jeweils zwei Personen zusammen. Das sei jetzt kein Machismus, aber: „Die Männer müssen die Frauen leiten“, schärft Ferrán ihren Schülern ein. Das Vergnügen am schnellen Fortschritt ihrer Tanzkünste ist den Gästen aus Kandern, aber auch aus Lörrach und den umliegenden Orten anzusehen. Am Ende strömen alle an die Bar, wo es heute mit Mojitos und „Cuba libres“ ebenfalls kubanisch zugeht. Kino-Vereinsvorsitzender Uwe Trostmann ist glücklich über das erfolgreiche zweite Kino-Fest. „Es war eine gute Idee von Martin Kutterer, Nadia Ferrán hierherzubringen“, lobt er. Bei der Kinderbuchlesung am frühen Nachmittag hätte er sich vielleicht noch mehr Zuschauer gewünscht, aber man sehe deutlich: Das neue Kinofoyer sei, wie gewünscht, ein Ort der Begegnung geworden.