Kandern Hundehalter sollen mehr bezahlen

Weiler Zeitung
Nicht gefährlich ist dieser Ersthund.Foto: Alisa Eßlinger Foto: Weiler Zeitung

Verwaltungsausschuss: Gremium spricht sich für Erhöhung der Abgabe aus / Gefährlichkeit jetzt Kriterium

Einstimmig hat sich der Verwaltungsausschuss am Montag dafür ausgesprochen, die Hundesteuer zu erhöhen. Für den Ersthund, so der Vorschlag, sollen ab kommenden Jahr 84 anstelle von 72 Euro fällig werden. Ursprünglich war nur eine Erhöhung auf 78 Euro vorgesehen.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Die Gebührenanpassung soll ab dem 1. Januar 2021 gelten. Zuletzt wurde die Hundesteuer vor fünf Jahren ebenfalls um zwölf Euro erhöht.

Mit den nun angestrebten 84 Euro für den Ersthund, die noch in den Ortschaftsräten beraten werden, läge Kandern noch immer unter dem Durchschnitt im Landkreis Lörrach, der bei fast 87 Euro liegt.

Mit der Abgabe wird vor allem das Ziel verfolgt, die Anzahl der Hunde im Gemeindegebiet klein zu halten. Für einen Zweithund fällt deshalb schon der doppelte Satz an, in diesem Fall wären das 168 Euro. Für Kampfhunde gilt der siebenfache Satz, in diesem Fall 588 Euro, und die Zwingersteuer würde ausgehend vom Ersthund bei 252 Euro liegen.

Neu eingeführt werden soll eine Regelung, wonach auch gefährliche Hunde, die etwa durch Bissattacken auffällig geworden sind, siebenmal so viel kosten sollen wie der Ersthund. In Kandern wären derzeit vier Hunde von dieser Regelung betroffen.

Rechnungsamtsleiter Benedikt Merkel hielt dieses Vorgehen für gerechtfertigt, zumal ja gar nicht jeder Kampfhund gefährlich sei. Eine Anzeige alleine, so stellte er klar, reiche für die Einstufung als gefährlicher Hund nicht aus. Das werde geprüft, begegnete er entsprechenden Befürchtungen. Auch verwies er auf andere Gemeinden, die ähnlich vorgehen würden.

Fritz Höferlin führte bei der anschließenden Diskussion eine Berechnung des Bauhofleiters an, wonach jährlich rund 30 000 Euro an Kosten für die Entsorgung von Hundekot anfallen, ein Großteil der Einnahmen durch die Hundesteuer, die derzeit bei gut 40  000 Euro liegen.

Doch weil es sich bei der Abgabe um eine Steuer handelt, ist sie ohnehin nicht an bestimmte Leistungen gebunden, was im Gremium mitunter bedauert wurde.

Höferlin verwies auf Probleme für die Landwirtschaft, stellte aber auch fest, dass man auswärtigen Spaziergängern mit Hunden wohl nicht beikommen könne.

Rainer Scheer mutmaßte bei der Fragerunde, dass gar nicht alle Hunde in Kandern auch gemeldet seien. Es gebe eine Meldepflicht und Kontrollen, wurde ihm entgegnet. Tatsächlich seien aber etwa Schutzhunde und junge Hunde von der Abgabenpflicht ausgenommen.

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