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Kandern „Ich würde sofort hierher ziehen“

Weiler Zeitung
Volker Pilz zeigte sich beim Dorfrundgang sehr angetan von Wollbach. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Bürgermeisterwahl: Kandidat Volker Pilz macht sich beim Dorfrundgang ein Bild von Wollbach

Beim Dorfrundgang war man noch unter sich: Bürgermeisterkandidat Volker Pilz, promovierter Jurist und Verwaltungswissenschaftler aus Freiburg, Ortsvorsteher Max Sütterlin und der Kanderner Zahnarzt Dr. Cyrus Abazari. Abends aber kamen mehr als 20 Bürger in die „Alte Krone“ nach Wollbach, die Pilz als Kandidaten kennenlernen wollten.

Von Jutta Schütz

Kandern-Wollbach. Beim Dorfrundgang stellte Sütterlin als Ortsvorsteher dem Kandidaten, der überparteilich antritt, aber von der CDU unterstützt wird, das Dorf mit seinen Besonderheiten vor. Von der Alten Krone aus ging es Richtung Neubaugebiet Hofrütte, dann am Autohaus Krug zum Wollbacher Bahnhof. Pilz, dem die Reaktivierung der Kandertal-S-Bahn und damit ein verbessertes ÖPNV-Angebot besonders am Herzen liegt, stellte hier viele Fragen insbesondere zu möglichen Parkflächen für Pendler und zu den rund 40 kleinen Bahnübergängen, die auf die Felder der Landwirte führen, die zudem Direktzufahrten zu Gasthäusern auf der anderen Seite der Kander sind.

Einen Blick warf der Bürgermeisterkandidat auf die neuen Ortstafeln, mit deren Kartenabbildungen sich Wanderer zurechtfinden. Über die Größe der Kandertalhalle war Pilz erstaunt und fragte, welche Veranstaltungen dort regelmäßig stattfinden und wie viele Gäste dort empfangen werden können.

Sütterlin berichtete Pilz von Kinderkrippe und Kindergarten im Dorf, zeigte ihm das neue Bücherhäuschen – und erwähnte auch die Schwierigkeit bei der Suche nach weiteren Flächen für Baugebiete im Dorf.

Bürger, die Pilz vor den Häusern antraf, wurden von Sütterlin vorgestellt und Pilz nutzte die Gelegenheit, mit Wollbachern ins Gespräch zu kommen. Ein Lob gab es von Pilz für die intakte Dorfstruktur, alte, teilweise bereits restaurierte Häuser und viele kleinere Grünflächen im Dorf.

Mit Bürgern ins Gespräch gekommen

„Ich bin ein Freund alter Häuser und würde gerne eines kaufen“, gab er Sütterlin gegenüber zu erkennen. Sütterlin merkte an, dass mittlerweile auch für alte Häuser, die einen großen Renovierungsstau haben, unglaublich hohe Preise verlangt werden.

Pilz stellte auch seinen Werdegang vor. Unter anderem war er Referent im Leitungsstab des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Geschäftsführer des politischen Dachverbands Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland, Mitbegründer einer Gesellschaft zur Realisierung von Anlagen zur Gewinnung von Strom aus Erneuerbarer Energie und baute für die Konrad-Adenauer-Stiftung ein Regionalprogramm „Klimawandel, Umwelt und Energiesicherheit in Lateinamerika“ auf. Die erste Frage lautete denn auch: „Würden Sie als Bürgermeister nach Kandern ziehen?“ „Aber ja, sofort – ich frage ja auch schon überall, leider gibt es aber fast keine Angebote“, antwortete Pilz.

Ein Landwirt sprach sich gegen die Reaktivierung der Kandertalbahn aus, denn er und Berufskollegen fürchten zum einen, dass sie nicht mehr auf ihre Äcker fahren können, wenn viele kleine Übergänge geschlossen werden. Weiterhin, so der Landwirt, glaube er, dass eine S-Bahn unrentabel sei, da es nicht so viele Einwohner im Kandertal gebe, welche die Bahn nutzen würden, auch weil Schallbach und Kanderner Ortsteile wie Feuerbach, Sitzenkirch, Riedlingen und Tannenkirch nicht an der Strecke liegen.

Pilz sprach sich für die Ertüchtigung der Kandertalstrecke auch im Sinne des Klimaschutzes und dafür aus, dass er sich als Bürgermeister sofort um Fördergelder bemühen würde. „Die liegen für solche Bahnstrecken bereit, da muss man sich nur kümmern“, gab er weiter. Wichtig sei auch, das Gewerbe zu halten und weiteres Gewerbe anzulocken. Elisabeth Kurtenbach-Sepp (SPD) schlug vor, dass sich Pilz als Bürgermeister für energieeffiziente Neubauten einsetzen könnte, das sah Pilz genauso. Eine weitere Frage ging dahin, die August-Macke-Schule weiterzuentwickeln. „Mit der Schulleiterin treffe ich mich noch“, sagte Pilz, der danach mit den Anwesenden sprach.

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