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Kandern Imker wollen nicht nur Bienen retten

Weiler Zeitung
Viele Imker stehen dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ positiv gegenüber, sehen aber auch Verbesserungsbedarf in einzelnen Punkten. Das Foto zeigt den Honigverkauf des Imkervereins beim Tag der Imkerei in Malsburg-Marzell. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Volksbegehren: Astrid Hellebrand vom Imkerverein Kandertal über die Forderungen der Initiative im Land

Viele Landwirte, Obsterzeuger und Winzer haben sich bereits kritisch zu den Inhalten des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ geäußert. Jetzt hat sich auch der Imkerverein Kandertal um die Vorsitzende Astrid Hellebrand mit der Textvorlage beschäftigt.

Von Jutta Schütz

Kandertal. Insgesamt findet sie die Ansinnen der Initiatoren von „Pro Biene“ ausgewogen. Einige Textstellen und das, was mit ihnen beabsichtigt ist, müssten aber erläutert und vielleicht geändert werden, meint sie.

„Der Text ist teilweise schon kompliziert, man muss sehr genau lesen und ich kann mir schon vorstellen, dass hier Missverständnisse entstehen können, und dass sicher Passagen diskussionswürdig sind“, sagt sie. Im Sinne der Biodiversität, des Bienenschutzes und des Naturschutzes aber hätten die Initiatoren mit vielen Forderungen einen Punkt getroffen, konstatiert die Imkerin.

Die Forderungen nach extensiver Wiesenbewirtschaftung, nach einem Monitoring zur Artenvielfalt, der Halbierung der Pestizidmenge bis 2025 und 50 Prozent Ökolandbau im Jahr 2035 hält sie für machbar. Vernünftig sei es auch, auf staatlichen Flächen eine hundertprozentige biologische Bewirtschaftung anzustreben. „Alle, auch viele Landwirte, mit denen wir Imker Kontakt haben, wollen doch, dass chemische Herbizide und Pestizide verbannt werden, und dass man die Landwirtschaft umbaut – dafür aber müssen auch den Landwirten Gelder zur Verfügung gestellt werden“, sagt Hellebrand. Auch eine gute landwirtschaftliche Beratung findet sie wichtig – diese aber sei über viele Jahre zurückgefahren worden.

Große Streuobstwiesen vor Rodungen zu schützen, ist ebenfalls ein Ansinnen der Imker. Immerhin kommen in Streuobstwiesen rund 5000 Tierarten vor, darunter besonders viele Insekten. Das Insektensterben ist mittlerweile in aller Munde. „Nicht nur unsere Honigbienen sind Bestäuber, sondern auch die vielen Wildbienenarten“, erklärt Hellebrand.

Sie selbst kennt Landwirte, die erfolgreich von konventioneller Bewirtschaftung auf „bio“ umgestellt haben. Auf eine Beratung müsse man, falls man eine Umstellung anstrebe, als Landwirt nicht verzichten. „Demeter und Naturland etwa haben Berater, diese kommen auf die Höfe zum Landwirt“, gibt Hellebrand weiter. Familie Weber etwa vom Kreuzegertenhof in Kandern sei ein Beispiel für einen erfolgreichen Umbau auf biologische Bewirtschaftung, führt die Imkervereinsvorsitzende an. Wichtig sei einfach, „auch mal den Kopf für Neues frei zu machen und sich Hilfe zu holen“, aber auch untereinander die Diskussion nicht abreißen zu lassen.

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