Kandern Investitionen in lange Leitungen

Weiler Zeitung
Aus Wasser wird hier Abwasser: Doch das Leitungsnetz in Kandern ist lang. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Für Großmaßnahmen nimmt die Stadt Kandern Kredite in Höhe von 900 000 Euro auf

Mit zwei Kreditaufnahmen im Bereich der Sonderrechnungen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung hatte sich der Gemeinderat Kandern in seiner Sitzung am Montagabend in Tannenkirch zu beschäftigen. Insgesamt geht es um rund 930 000 Euro, die der Finanzierung von Investitionsmaßnahmen dienen sollen.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Rechnungsamtsleiter Benedikt Merkel informierte das Gremium zunächst über die Neuaufnahme eines Darlehens in Höhe von 255 100 Euro für Maßnahmen zum Erhalt der Wasserversorgung.

Generell werde versucht, die Aufnahmen so spät wie möglich zu tätigen, erklärte er. Jetzt aber werde der Kredit benötigt, um kein Finanzierungsdefizit zu bekommen. Die Zinskonditionen seien aktuell sehr günstig. Bei einer Laufzeit von 30 Jahren wird derzeit mit einem Zinssatz von 0,58 Prozent gerechnet.

Bei den 255 100 Euro, die jetzt aufgenommen werden, handelt es sich um einen im Vorjahr nicht benötigten Kredit, da geplante Maßnahmen nur verzögert anliefen. Dadurch konnten Haushaltsreste gebildet und die Darlehensaufnahme ins Folgejahr geschoben werden.

Diese Möglichkeit soll nun ausgeschöpft werden, damit die Kreditermächtigung nicht verfällt. Eine Kreditaufnahme für das aktuelle Jahr in Höhe von 384 000 Euro soll dafür, falls überhaupt erforderlich, erst im kommenden Jahr erfolgen.

Für Investitionen benötigt werden in nächster Zeit akut 58 750 Euro. Im Papierweg soll ein Wasserleitungsring erstellt werden. Weiterhin werden die Hausanschlüsse in der Johanniterstraße in Feuerbach saniert.

Durch die Aufnahme des Darlehens wird zum Jahresende mit einem Kreditstand von 7,23 Millionen Euro im Bereich der Wasserversorgung gerechnet. Durch planmäßige Tilgungen wäre dies sogar etwas weniger als die 7,25 Millionen Euro zum Jahresende 2019. Das Darlehen könnte sich, so die Schätzung, mit 0,4 Cent auf die Wassergebühr 2021 auswirken.

Auch bei der Sonderrechnung Abwasserbeseitigung soll ein im Vorjahr nicht benötigter Kredit in Höhe von 702 900 Euro dieses Jahr in Anspruch genommen werden. Auch im Bereich Abwasser nahmen für 2019 geplante Großmaßnahmen wie die Erschließung des Baugebiets Mittelberg-Tal in Feuerbach sowie die nun fertiggestellte Erschließung der Straße „Im Brünnle“ in Tannenkirch nur langsam Fahrt auf, so dass auch hier Haushaltsreste in Höhe von 1,57 Millionen Euro gebildet werden konnten. Weitere 367 840 Euro werden aber bald benötigt für Investitionen in den Generalentwässerungsplan sowie Kanalergänzungen in Feuerbach.

Mit der verspäteten Darlehensaufnahme erhöht sich der Kreditstand zum Jahresende von rund 7,3 auf 7,7 Millionen Euro. Bei günstigen Zinskonditionen, gerechnet wird auch hier mit 0,58 Prozent, sowie einer langen Laufzeit über 30 Jahre könnte sich dies mit einem guten Cent auf die Abwassergebühr niederschlagen.

„Es geht um Großinvestitionen, die sich teilweise nicht anders gegenfinanzieren lassen“, machte Merkel deutlich. „Wir investieren in die Qualität des Netzes.“ Das dieses Netz in der Flächengemeinde Kandern relativ groß ist, bleibe ein Problem, führte der Stadtkämmerer auf Nachfragen hin aus.

Einstimmig wurde die Verwaltung ermächtigt, die beiden Darlehen langfristig zu einem günstigen Zinssatz neu aufzunehmen.

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