Rätin Gabriele Weber unterstrich, dass die ausgearbeiteten Vergaberichtlinien mit der gleichrangigen Bewertung der Kriterien „sozial“ und „ortsansässig“ den Erwartungen entspreche und bedankte sich bei Penner für die Konzeptionierung. „Ich bin sicher, dass wir hier einen guten Mittelweg gefunden haben“, verdeutlichte Weber in der Sitzung.
Gemeinderat Peter Raupp wunderte sich, dass die Kriterien nur für 17 der insgesamt 21 erschlossenen Bauplätze gültig seien. Penner erklärte, dass nur die 17 beschriebenen Bauplätze zum Verkauf stünden, für die übrigen vier sei in den Verkaufsverträgen das Recht auf Rückerwerb vermerkt, das nun geltend gemacht würde.
Martin Greiner erinnerte an die im Jahr 2015 im Ortschaftsrat geführten Gespräche mit interessierten jungen Familien, denen man mit der Erschließung des Baugrunds den Wunsch erfüllen wollte, in der Heimat sesshaft zu werden. Das Gemeinderatsmitglied störte sich an der zu geringfügigen Berücksichtigung des Kriteriums der Ortsansässigkeit: „Wir wollten eigentlich den Wegzug junger Leute verhindern.“
In dieselbe Kerbe schlug Bernd Brohammer, der wie Greiner dafür plädierte, den Feuerbachern bei der Vergabe der Baugrundstücke Vorrang zu geben. Bürgermeisterin Penner entgegnete, dass man mit den Kriterien nicht nur eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur erreichen wolle, sondern sowohl einheimische wie auch auswärtige junge kinderreiche Familien beim Erwerb von Grund und Boden zu Wohnzwecken unterstützt werden sollten. „Wir wollen kein Dorf im Dorf.“
Bewerbungsverfahren
Über die Plattform „Baupilot“ können Interessierte ihre Bewerbung um die Bauplätze online eingeben, parallel dazu in der Stadtverwaltung Kandern einreichen. Mittels eines Punktesystems werden die eingegangenen Bewerbungen bewertet und entsprechend unter allen Bewerbern eine Rangliste erstellt. Entscheidender Vorteil dieses zweiteiligen Bewerbungsverfahrens sei, dass alle Bewerber die gleiche Chance erhielten, sich im ersten Teil auf das Baugebiet bewerben zu können, erklärte Penner.
Dem Beschlussvorschlag, die Aufstellung der Richtlinien für die Vergabe der Wohnbaugrundstücke so anzunehmen, wurde mit 15 Stimmen mehrheitlich zugestimmt, vier Gemeinderäte enthielten sich.