Kandern Kuba mit dem Fahrrad erkundet

(sih)
Angela Schellhorn (Foto) und ihr Mann Martin erkundeten Kuba mit dem Fahrrad. Foto: zVg

Angela und Martin Schellhorn berichten in der Bücherei von ihrer Reise.

Kandern - Kubanische Rhythmen, kunterbunte Häuser und kulturelle Ereignisse: Das Kanderner Ehepaar Angela und Martin Schellhorn reiste im Februar mit Fahrrad und Bus drei Wochen lang durch Kuba. Am Freitag erzählten sie in der Kanderner Stadtbücherei von ihren Eindrücken.

Bereits 2011 waren Schellhorns auf Kuba unterwegs. Dass sich seitdem einiges getan hat, zeigten Fotos von der privaten Unterkunft in Havanna, in der sie bereits vor acht Jahren wohnten. Die außenliegenden Stromleitungen von damals sind jetzt unter Putz, und das Wasser kommt nicht mehr im Tankwagen. Auch sind viele der schönen Kolonialstil-Häuser in Havannas Altstadt mittlerweile restauriert.

Des Weiteren zeigten ihre Bilder aus Havanna eine vitale Bevölkerung, die selbstbewusst den öffentlichen Raum nutzt, auch für Sportübungen und Tanzproben. Immer wieder unterlegte kubanische Musik von Danzon bis Rumba und Mambo die Filmsequenzen von Menschen, Transportmitteln, exotischen Pflanzen und kulinarischen Genüssen.

Wie bereits 2011 erkundete das Ehepaar Städte und Hinterland auf zwei in Deutschland erstandenen gebrauchten Fahrrädern.

Mit großem Improvisationstalent

Als sie diese vor der Heimreise verschenkten, zeigte sich das Improvisationstalent der Kubaner: Die drei Abholer schafften es, sich selbst und zwei Drahtesel komplett in einem Kleinwagen unterzubringen. Improvisationstalent wird groß geschrieben auf der seit 1959 sozialistisch regierten Tropeninsel, gegen die seit 1960 das Embargo der USA läuft.

Eine Szene aus Matanzas zeigte viele Händler, die ihr Obst und Gemüse entlang der Straße verkaufen, auch direkt aus dem Schubkarren. Um die Versorgungslage zu verbessern, wird das Land mittlerweile nicht mehr nur von Kooperativen, sondern auch von privaten Landwirten bewirtschaftet. Doch befand Angela Schellhorn: „Was die in den 60 Jahren auf die Beine gestellt haben, kann sich sehen lassen.“ Sie zählte Errungenschaften auf wie das kostenfreie Schulsystem, reichhaltige niederschwellige Kultur- und Sportangebote, günstige Preise für Busfahrten, Energie und Wasser, eine Arbeitslosenquote von 1,7 Prozent und nahezu doppelt so viele Ärzte pro Einwohner wie in Deutschland.

Martin Schellhorn wiederum staunte: „95 Prozent der Kubaner haben ihr eigenes Haus.“ Ebenfalls erstaunlich waren die knapp 84 Wahlbeteiligung am kubanischen Verfassungsreferendum, das die Eheleute am 24. Februar miterlebten. 87 Prozent stimmten für die weitere sozialistische Ausrichtung des Landes bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Öffnung.

Mit Gesprächen und kubanischem Rum, spendiert vom Förderverein der Stadtbücherei, klang der Vortrag fröhlich aus.

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