Als sie diese vor der Heimreise verschenkten, zeigte sich das Improvisationstalent der Kubaner: Die drei Abholer schafften es, sich selbst und zwei Drahtesel komplett in einem Kleinwagen unterzubringen. Improvisationstalent wird groß geschrieben auf der seit 1959 sozialistisch regierten Tropeninsel, gegen die seit 1960 das Embargo der USA läuft.
Eine Szene aus Matanzas zeigte viele Händler, die ihr Obst und Gemüse entlang der Straße verkaufen, auch direkt aus dem Schubkarren. Um die Versorgungslage zu verbessern, wird das Land mittlerweile nicht mehr nur von Kooperativen, sondern auch von privaten Landwirten bewirtschaftet. Doch befand Angela Schellhorn: „Was die in den 60 Jahren auf die Beine gestellt haben, kann sich sehen lassen.“ Sie zählte Errungenschaften auf wie das kostenfreie Schulsystem, reichhaltige niederschwellige Kultur- und Sportangebote, günstige Preise für Busfahrten, Energie und Wasser, eine Arbeitslosenquote von 1,7 Prozent und nahezu doppelt so viele Ärzte pro Einwohner wie in Deutschland.
Martin Schellhorn wiederum staunte: „95 Prozent der Kubaner haben ihr eigenes Haus.“ Ebenfalls erstaunlich waren die knapp 84 Wahlbeteiligung am kubanischen Verfassungsreferendum, das die Eheleute am 24. Februar miterlebten. 87 Prozent stimmten für die weitere sozialistische Ausrichtung des Landes bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Öffnung.