Wie Kanderns Bürgermeister Christian Renkert ergänzte, hätten altes Rathaus und Alte Schule definitiv Sanierungsbedarf. Des weiteren werde Kandern bis zum Sommer 2020 den Status einer ELR-Schwerpunktgemeinde beantragen – bei Bewilligung des Antrags gebe es einen höheren Fördersatz für gemeinwohlorientierte Projekte und für die Nutzung der Alten Schule als Wohnraum.
Würde man lediglich ein neues Feuerwehrhaus bauen, gäbe es hierfür keine Fördergelder und die Erlöse durch Gebäudeverkauf fielen weg. Eine Abstimmung der Riedlinger über das Projekt sei an sich nicht vorgesehen, sagte Renkert, stellte jedoch klar: „Ohne Zustimmung der Bürgerschaft können wir‘s nicht machen.“
Insgesamt gab es eine leichte Tendenz in Richtung Zustimmung. Für den Wortbeitrag „Man sollte auch mal in die Zukunft schauen“, gab es Applaus aus der Runde. Als Entscheidungsgrundlage forderte Ortschaftsrätin Ulrike Böhm eine Gegenüberstellung von Neubau- und Sanierungskosten.
Ein Bürger meinte: „Für mich macht ein Zentrum außerhalb vom Zentrum keinen Sinn.“ Andere äußerten Bedenken zur Dimension eines so vielfältig genutzten einstöckigen Gebäudes und wegen des „Flächenfraßes“. Ein Bürger argwöhnte die Schaffung eines zweiten Riedlinger Baugebiets durch die Hintertür – über ein Neubaugebiet „Lettenweg“ war zuvor informiert worden.
Richard Schopferer befürchtete Konflikte zwischen künftigen Bewohnern des Standorts Alte Schule und dem benachbarten Haupterwerbslandwirt. „20 Meter von hier ist meine Güllegrube“, sagte der Landwirt dazu.