Kandern Mehr Aufenthaltsqualität gewünscht

Ines Bode
Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter dem Förderverein-Vorstand, dem Träger und Leitung der Stadtbücherei: (von links) Karin Schäfer, Martin Maier-Diehm, Ulrike Füldner-Thiele, Karl-Heinz Wiederhold, Peter Diegel, Renate Platzek, Sigrid Tavan und Bürgermeister Christian Renkert. Foto: Ines Bode

Förderverein Stadtbücherei zieht Bilanz. Erste Umfrageergebnisse. Ausleihstationen.

Kandern - Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter dem Förderverein der Stadtbücherei mit 160 Mitgliedern: Viele positive Geschehnisse begleiteten das rege sowie freiwillige Team um den Vorsitzenden Karl-Heinz Wiederhold.

Großzügig war der Zustupf, die Spende der Sparkasse in Höhe von 7500 Euro. „Wir waren sehr überrascht und erfreut“, gab Wiederhold bei der Jahreshauptversammlung an. Dank galt auch Karin Schäfer für ihre entsprechende Anfrage.

Ein Teil der Summe floss in den Poetry Slam-Abend (nach dreijähriger Pause), und kam den Film- und Literaturtagen für Kinder und Jugendliche zu Gute – ein Kooperationsprojekt mit dem Kino. Nur mit den Eintrittsgeldern sei beides nicht zu stemmen, hieß es.

Rückblick

Laut Peter Diegel, Leiter der Einrichtung, werde je nach Thema gar Publikum aus Zürich und Luzern angelockt. Teils reichen die Stühle nicht aus, etwa beim Vortrag zum Wald von Martin Groß. Sei ein Gast in Kandern bekannt, ströme das Publikum herbei. Sehr gut frequentiert war auch die Veranstaltung von Flüchtlingshilfe und Bürgerstiftung, die eine Zweitauflage in Lörrach erfuhr. Einzig „die Stadt“ wurde vermisst, so der Vorsitzende.

Erneuert wurden die betagte Küche und die Flohmarkt-Kisten. Bis dato stapelte sich im Lager ein Sammelsurium an Kartons – jetzt herrsche Ordnung. Gleichwohl reichten die Bücher-Spenden bis an die Decke.

Ausblick

Da kam eine Neuerung wie gerufen: die Ausleihstationen in den Ortsteilen. Man griff die Idee auf, alte Telefonzellen mit Büchern zu bestücken, für jedermann zugänglich. Möglich sei auch, eigene Bücher beizusteuern. Statt Telefonzellen werden oft auch einfach Regale verwendet. Vier dieser Standorte sind aktuell geplant: Die Bücherei spendiert je 200 Exemplare und kontrolliert die Ausleihstationen wöchentlich. Diesen Dienst könne auch jemand vor Ort übernehmen, war der Wunsch.

Ein Glanzlicht kündigt die Stadtbücherei für den Herbst an: Ein Heidelberger Ehepaar, das im Alter von 75 Jahren zur Antarktis segelte, hält darüber einen Vortrag.

Finanzen

Der Flohmarkt beim Städtlitag beschere stets rund 1000 Euro, sagte Ulrike Füldner-Thiele. Die Kassiererin wies darauf hin, dass jeder Leser, der Mitglied sei, sich die 25 Euro Leihgebühr spare. 15 Euro jährlich beträgt der Obolus.

Die Kasse weise „einen guten Stand“ auf. Gut 1000 Euro wurden für neue Bücher ausgegeben. Für Rollstuhlfahrer gibt es neu eine Rampe.

Umfrage

Ein reger Austausch entwickelte sich zur Umfrage unter den Nutzern und jener Kanderner, die es noch werden wollen. Allein 350 Schüler von der August-Macke-Schule machten mit. Zudem äußerten sich 880 Erwachsene.

Das Fazit fiel insgesamt zufriedenstellend aus, resümierte Wiederhold. Am meisten bemängelt wurde dreierlei: Der Bücherei fehle ein Aufenthaltsbereich zum Schmökern, und die Kinderecke sei recht klein. Die Verantwortlichen wiesen auf die knappen Raum-Kapazitäten hin, die „nicht gerade zukunftsfähig sind“.

Auch ein Lese-Café wurde angeregt. Womöglich müsse die Stadt investieren.

Dritter Knackpunkt war, dass 66 Prozent der Jugendlichen angaben, die Stadtbücherei gar nicht zu nutzen.

Die Jugend nutze vor allem digitale, überregionale Angebote, sprach Bürgermeister Christian Renkert den aktuellen Trend an. Sein Vorschlag: mittels Facebook neue Wege gehen. „Wir machen mit“, stimmte der Vorsitzende zu.

Die komplette Umfrage mit 1500 Teilnehmern wird dem Gemeinderat noch vorgelegt, inklusive Erörterungen. Dank gab es vom Bürgermeister für die vielfältige Arbeit des Vereins.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading