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Kandern Mit Coaching Energiekosten sparen

Alexandra Günzschel
Zu den städtischen Gebäuden gehören auch die Rathäuser in den sechs Ortsteilen, wie hier das Wollbacher Rathaus. Foto: ag

Gemeinderat: Kandern tritt Energieeffizienznetzwerk bei / Systematische Verbrauchserfassung als Basis

Kandern - Die Stadt Kandern wird Mitglied beim Energieeffizienznetzwerk KEEN. Das Programm startet in fünf Monaten und ist auf drei Jahre ausgelegt. Ziel ist die Einführung eines kommunalen Energiemanagements (KEM). Die Kosten für einen Energiemanager in Teilzeit, geeignete Software sowie die Beauftragung der Energieagentur Südwest belaufen sich auf insgesamt 63 800 Euro.

Allerdings wird die Teilnahme hoch bezuschusst, so dass die Kommune am Ende insgesamt nur rund 23 000 Euro beisteuern muss – etwa 7700 Euro jährlich. Franziska Kennemann, Beraterin bei der Energieagentur Südwest in Lörrach, erläuterte in der Gemeinderatssitzung die Einzelheiten.

Seit diesem Jahr besteht eine gesetzliche Pflicht für Kommunen zur Energieberichterstattung an das Land. Zehn Mitglieder hat das KEEN-Netzwerk bereits. Die Energieberaterin wies darauf hin, dass sie alle wieder mitmachen werden. Drei Teilnehmer kommen neu hinzu.

Mit 18 Ja-Stimmen und drei Nein-Stimmen entschied sich das Gremium am Ende für den Beitritt.

Zum Programm

Das KEEN-Programm sieht im kommunalen Bereich energetische Untersuchungen, die Erstellung von Quartiers- und Klimaschutzkonzepten, Gebäudeenergieberatung, Schulungen, einen jährlichen Energiebericht sowie Veranstaltungen vor.

Ziel ist es, die Verbräuche systematisch zu erfassen, Prozesse kontinuierlich zu verbessern sowie Energiekosten und Emissionen nachhaltig zu senken. Die Erfassung der Verbrauchsdaten für Wärme, Strom und Wasser würden es ermöglichen, schnell auf Ausreißer zu reagieren, hieß es außerdem.

Auch ein Austausch mit Nachbarkommunen soll stattfinden, wobei der Fokus Kennemann zufolge auf individuellem Coaching liegt.

Zum Erfolg führen sollen Maßnahmen wie Energiecontrolling, regelmäßiges Überprüfen der Anlagen sowie Investitionen. Hohe Einsparungen seien zum Beispiel durch das zeitweise Abstellen von Lüftungsanlagen zu erzielen, nannte Kennemann ein Beispiel.

Für den Energiemanager wird für Gemeinden der Größe Kanderns eine 33-Prozent-Stelle für sinnvoll erachtet, wobei der Zeitaufwand bei Einführung des kommunalen Energiemanagements auch doppelt so hoch liegen kann, so die Beraterin.

Für Gemeinden der Größe Kanderns werden die eingesparten Energiekosten durch das Programm mit durchschnittlich 34 000 Euro im Jahr angegeben.

Aus dem Gemeinderat

Johann Albrecht wollte die Kosten gegenrechnen, die die Stadt für solche Maßnahmen aufbringen müsste, würde sie dem Programm nicht beitreten. Das sei schon eine andere Qualität als eine Excel-Tabelle, deutete Rechnungsamtsleiter Benedikt Merkel eine schlechte Vergleichbarkeit an.

Martin Schellhorn hatte sich bei einem Gemeinderat in Maulburg nach dem Programm erkundigt. Die Gemeinde macht schon länger mit bei KEEN. Dort sei man sehr zufrieden und habe das Geld schnell wieder reingeholt, sprach er sich für den Beitritt aus.

Fritz Höferlin wollte lieber direkt in konkrete Maßnahmen, wie eine bessere Heizungssteuerung, investieren.

„Wir haben viele Gebäude mit Potenzial für eine bessere energetische Auslastung“, betonte der Rechnungsamtsleiter. Er sprach sich für das Programm aus, um einen Fahrplan und auch Fördermittel zu bekommen, und die Gebäudesubstanz nach und nach zu verbessern. Die Zustimmung des Kämmerers weckte auch die Sympathien für das Programm bei Max Sütterlin, wie er anmerkte.

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