Beethovens einzige Oper „Fidelio“ war zunächst ein Flop, so Kuckuk weiter. Der Erfolg, vor allem jener der Ouvertüre, kam erst mit der Zeit und mit der letzten Kompositionsversion. Diese, mit dem das Werk durchziehenden Hauptthema, mit seinen für das Orchester anspruchsvollen dramatisch-wuchtigen, romantischen und sentimentalen Tempiwechseln und Klangfolgen, hatte Hauser als bekannten Titel ins Programm aufgenommen.
Perlende Läufe und machtvolle Akkorde
Paulina Maslankas Interpretation des Klavierkonzerts Nr. 3. in c-Moll, op. 37, begleitet vom Musikverein, war der bejubelte Höhepunkt des Abends. Hier zeigte sich Klavier- und Konzertkunst auf höchstem Niveau. Licht und Schatten, Freude und Finsternis, all das war im musikalischen Ausdruck in den drei Sätzen wahrzunehmen. Die Solistin brillierte mit perlenden Läufen und machtvollen getupften Akkorden. Perfekt von Orchester und Solistin ausbalanciert war das prägnante Sonatenrondo des dritten Satzes mit seinem klagenden Thema.
Mit minutenlangem Beifall dankten die Gäste den Musikern für dieses Musikerlebnis.
„Wellingtons Sieg“ oder „Die Schlacht bei Vittoria“ ist eines der erfolgreichsten Stücke Beethovens, das dieser auf eine Idee des Metronom-Erfinders Johann Nepomuk Mälzel komponierte. Kanonendonner, Schussfolgen, Marsch- und Trompetensequenzen erklangen im Saal – am Schluss dann das „God save the King“ des siegreichen Wellingtonschen Heeres.
Sehr bekannt war auch der „Türkische Marsch“. Und als Konzertfinale folgte schließlich der mitreißende Ausflug in die Moderne mit Philip Sparkes Komposition „Beethovens Gruß“ mit Motiven des Kanons „Freu dich des Lebens“.
Ohne Zugaben ließen die Zuhörer den Musikverein und auch „seine“ Pianistin nicht von der Bühne. Paulina Maslanka intonierte „Für Elise“ – eine schöne, im Empirestil gekleidete „Elise“ aus den Reihen des Musikvereins saß dabei als Zuhörerin auf dem Podium.
Als Finale – was kann es bei Beethoven anders sein – erklang die „Ode an die Freude“, mitgesummt vom Publikum.